Nouripour wirft Trump schwere Fehler im Umgang mit Nordkorea vor

DAX lässt nach Absage des Trump-Kim-Treffens deutlich nach

USA

Berlin. Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour hat der US-Regierung schwere Fehler im Umgang mit Nordkorea vorgeworfen. „Trump hat zwei massive Fehler gemacht, dieselben wie beim Iran“, sagte Nouripour der „Heilbronner Stimme“ zur Absage des geplanten Treffens zwischen Donald Trump und Kim Jong-un. „Erstens: Trump hat wiederholt und sehr laut öffentlich gesagt, dass Nordkorea nur eingelenkt hat, weil er Druck gemacht hat. Das ist das Gegenteil von gesichtswahrendem Handeln.

Zweitens: Trump wollte das Ergebnis der Gespräche vorwegnehmen und als Bedingung den Gesprächen voranstellen.“ So könne man in der Weltpolitik aber nicht verhandeln. „Das ist eine massive Verkennung der eigenen Grenzen und einfach nur größenwahnsinnig“, sagte Nouripour weiter. „Der südkoreanische Präsident hat bisher sehr geschickt agiert. Auch dessen Bemühungen sind durch Trump bedroht. Die Trump-Regierung trampelt hier auf den Erfolgen anderer Regierungen herum.“ Der US-Präsident müsse nun erklären, warum er meine, dass Nordkorea die Schuld am Verpassen einer historischen Chance trage. Der Grünen-Außenpolitiker fügte hinzu: „Die Absage lässt auch sehr Schlimmes erahnen für den Konflikt mit dem Iran. Denn die Methode Trump ist zum Scheitern verurteilt.“ Die Trump-Administration verstehe nur die Sprache des Drucks, sie kenne als diplomatisches Instrument offenkundig derzeit nur die Sanktion. „In dem Rückzug der USA steckt aber auch eine Chance. Dann müssen eben andere die Probleme lösen: Wir Europäer, aber auch China, Südkorea und Japan“, sagte Nouripour.

DAX lässt nach Absage des Trump-Kim-Treffens deutlich nach

Am Donnerstag hat der DAX deutlich nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 12.855,09 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,94 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Die Absage des für den 12. Juni geplanten Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un sorgte Marktbeobachtern zufolge für schlechte Stimmung bei den Anlegern. Berichte, wonach Trump neue Zölle auf importierte Autos erwäge, sorgten an den Börsen ebenfalls für Unruhe. Aktien von Linde, Merck und SAP rangierten kurz vor Handelsschluss an der Spitze der Kursliste entgegen dem Trend im Plus. Die größten Abschläge gab es bei den Papieren der Commerzbank, Deutschen Bank und von Daimler. Die Deutsche Bank hatte am Donnerstagmorgen angekündigt, mehrere Tausend Stellen abzubauen. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,1724 US-Dollar (+0,18 Prozent). Der Goldpreis konnte profitieren, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 1.305,12 US-Dollar gezahlt (+0,91 Prozent). Das entspricht einem Preis von 35,79 Euro pro Gramm.