Niedrigster Insolvenzstand in Deutschland seit 1994

Antizyklische Entwicklung in Osthessen, die Zahl regionaler Firmenpleiten erneut gestiegen

Anders als die Auswertung für Deutschland sind die Insolvenzen in Osthessen zum Vorjahr wieder gestiegen, allerdings ist die Zahl der dadurch betroffenen Arbeitnehmer gesunken. Diese Entwicklung deutet auf eine Zunahme der eher kleineren zahlungsunfähigen Unternehmen mit weniger Beschäftigten hin. Im direkten Vergleich waren es im Jahr 2017 noch 89 Firmenpleiten mit Insgesamt 641 Beschäftigten. Die aktuellen Zahlen für das Jahr 2018 verzeichnen einen Anstieg, 91 Firmen in Osthessen müssen den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Die Zahl der betroffenen Arbeitsnehmer ist auf 406 gesunken. Das berichtet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform Kassel / Fulda. Im deutschlandweiten Vergleich liegt das gesamte Bundesland Hessen nach wie vor mit 58 Unternehmenspleiten gerechnet auf 10.000 Unternehmen unter dem Bundesdurchschnitt von 61 Insolvenzen. Die meisten Insolvenzen in Deutschland wurden in Bremen gemeldet, statistisch betrachtet sind dort 111 von 10.000 Unternehmen in die Insolvenz gegangen. Baden-Württemberg hingegen, wie auch in den Jahren zuvor, mit den wenigsten, dort stehen 40 von 10.000 Firmen vor dem aus. Das Insolvenzgeschehen für Deutschland zeichnet einen entgegengesetzten Trend. Deutschlandweit sinken zum neunten Mal in Folge die Unternehmensinsolvenzen um 1,2 Prozent auf rund 19.900 Fälle. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2017 noch 20.140 Fälle. Zu den Leidtragenden einer Insolvenz zählen fast immer die Arbeitnehmer. Die Zahl der Betroffenen verzeichnet ebenfalls einen geringen Rückgang und summiert sich auf 198.000. Die Zahl der weggefallenen oder bedrohten Stellen ist damit etwas geringer als im Vorjahr 203.000. Einen steigenden Anteil am Insolvenzgeschehen verzeichnet die Rechtsform UG (haftungsbeschränkt) von plus 0,8 Prozent zum Vorjahr. Auffällig ist auch der Anstieg der Insolvenzfälle bei einem Unternehmensalter von mehr als 20 Jahren. Zu den Großinsolvenzen zählte u. a. der Krankenhausbetreiber Paracelsus-Kliniken mit bundesweit rund 5.000 Beschäftigten an 23 Standorten. +++