Niedersachsens Ministerpräsident fordert 600 Euro Familienbonus

Auf anderem Wege für mehr Kaufkraft zu sorgen

In der Debatte um ein Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Folgen der Coronakrise hat sich der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für einen Familienbonus in Höhe von 600 Euro pro Kind ausgesprochen. Da es offenbar technisch nicht möglich sei, den Soli noch in diesem Jahr abzuschaffen, sei es umso wichtiger, auf anderem Wege für mehr Kaufkraft zu sorgen, sagte Weil der „Welt“. „Eine Einmalzahlung für Familien in Höhe von 600 Euro pro Kind zur Stärkung der Kaufkraft, insbesondere unterer und mittlerer Einkommen, wäre dafür ein wichtiger Beitrag.“ Dagegen lehnt die Co-Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, staatliche Unterstützung für den Kauf von Neuwagen ab. „Abwrackprämien für Benziner und Diesel sind ökonomisch und ökologisch falsch“, sagte Baerbock der „Welt“. Sie verlängerten nur die Strukturkrise der Autobranche. Um sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten, sollte die Politik vielmehr „in den Umbau von Fabriken investieren, damit dort saubere Autos vom Band rollen“. Die grünen-Chefin sprach sich zugleich für höhere Abschreibungsmöglichkeiten für Klima-Investitionen und eine Senkung der EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde aus. Um den Konsum in den Innenstädten und Ortskernen anzukurbeln, plädierte die Politikerin für die Ausgabe eines „Kauf-vor-Ort-Gutscheins“ in Höhe von 250 Euro pro Kopf. +++