Neues Elektroauto an der Vogelsbergschule Lauterbach

Offizielle Übergabe eines VW e-up

Die Beteiligten bei der Beschaffung des Elektroautos VW e-up! für die Vogelsbergschule bei der offiziellen Fahrzeugübergabe (von links): Reiner Zulauf (Verkaufsleiter), Matthias Röse (Amt für Schulen und Liegenschaften des Vogelsbergkreises), Reinhold Diel, Thomas Jerwin, Landrat Manfred Görig, Schulleiter Holger Arnold, Susan Eichhorn (Deisenroth & Söhne) und Werner Wöll.

Lauterbach. Der Unterricht am Realsystem anstelle von Schulungsmodellen gehört zum Konzept des Kraftfahrzeugbereichs der Vogelsbergschule (VBS) in Lauterbach. Um die Ausbildung der Kfz-Mechatroniker/-innen mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik dem derzeitigen Stand der Technik anzupassen, wurde nun ein aktuelles Elektrofahrzeug (VW e-up!) angeschafft und offiziell im Beisein von Landrat Manfred Görig an die Vogelsbergschule vom Autohaus Deisenroth in Alsfeld übergeben.

Im Rahmen eines EFRE-Antrages über die Ausstattung beruflicher Schulen mit Pilot- und Demonstrationsanlagen wurde unter anderem ein Elektroauto (VW e-up!) für die Ausbildung im Bereich System- und Hochvolttechnik an der Vogelsbergschule Lauterbach beschafft, das durch den Europäischen Sozialfonds und den Vogelsbergkreis mit jeweils 50% kofinanziert wurde, erläuterte Landrat Görig.

Durch den straffen Zeitplan der WIBank (Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen) von Mittelgenehmigung bis Projektabschluss von nur 10 Wochen stellte sich die Beschaffung des Elektroautos kompliziert dar. In aller Regel belaufen sich die Lieferzeiten für ein entsprechendes Neufahrzeug bis zu einem halben Jahr, so dass die Beschaffung aus EFRE-Mitteln zu scheitern drohte. Im Rahmen der Ausschreibung zur Beschaffung des Fahrzeuges konnte lediglich das Autohaus Deisenroth & Söhne den vorgegebenen Zeitrahmen für die Auslieferung des E-Autos einhalten. Dies war nur durch den engagierten Einsatz von Susan Eichhorn möglich – sie ist Verkäuferin in dem regionalen Autohaus in Alsfeld und hat ein entsprechendes Fahrzeug über das bundesweite Händlernetz im Rahmen des erforderlichen Ausschreibungsverfahrens anbieten können.

Das Fahrzeug wird derzeit insbesondere für die Ausbildung der Kfz-Mechatroniker im Schwerpunkt „System- und Hochvolttechnik (HV)“ eingesetzt, deren Bezirksfachklasse für ganz Mittelhessen an der Vogelsbergschule unterrichtet wird. Werner Wöll betonte, dass die VBS nun den Berufsschülern das Thema Hochvolttechnik in der Praxis näherbringen könne. Er wies darauf hin, dass ausschließlich Kfz-Mechatroniker mit der Zusatzqualifikation „Fachkundiger für HV eigensichere Fahrzeuge“ an Hybrid- und Elektrofahrzeugen mit Hochvoltsystemen arbeiten dürfen. Diese Qualifikation erhalten die Schüler der Bezirksfachklasse mit bestandener Gesellenprüfung.

Das Fahrzeug wird nun erfolgreich im Rahmen der Ausbildung im Bereich System- und Hochvolttechnik eingesetzt. „Für uns als Schule ist es der Einstieg in die E-Mobilität“, betonte Schulleiter Holger Arnold. Begeistert zeigte sich auch Fachlehrer Reinhold Diehl über die neuen Möglichkeiten, innovative Entwicklungen in den Berufsschulunterricht integrieren zu können.

Die Hochvolttechnik prägt zunehmend die Berufsbilder in der Automobilbranche und alle führenden deutschen Automobilhersteller haben bereits angekündigt, ihre Fahrzeugflotte mit Hybrid-Systemen auszustatten. „Ihr werdet noch gehandelt werden wie Bundesligaspieler!“, prognostizierte kürzlich der Geschäftsführer eines großen süddeutschen Autohauses den Kfz-Mechatroniker-Auszubildenden im Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik. Das mag sicher etwas übertrieben formuliert sein, aber bereits alle Absolventen des HV-Schwerpunkts an der Vogelsbergschule, die im Januar Ihre Ausbildung beendet hatten, bekamen eine Arbeitsstelle in Ihrem Beruf. +++ pm/eb