Neuer Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Fulda

Priv.-Doz. Dr. med. Richard Kellersmann ins Amt eingeführt

Fulda. „Die Gefäßchirurgie am Klinikum Fulda voran bringen“ – das ist das Ziel von Priv.-Doz. Dr. Richard Kellersmann. Der neue Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie ist vor gut drei Wochen vom Universitätsklinikum Würzburg an das Klinikum Fulda gewechselt. In der Gefäßchirurgie werden alle Erkrankungen der Arterien und Venen untersucht und behandelt. Mit Priv.-Doz. Dr. Richard Kellersmann übernimmt nun einer der besten Gefäßchirurgen Deutschlands die Fuldaer Klinik. „Damit stärken wir unser Profil als Top-Krankenhaus und erweitern unser Spektrum in der Gefäßchirurgie“, freut sich Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda.

Menzel führte den Priv.-Doz. Dr. Richard Kellersmann gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen André Eydt offiziell in sein neues Amt ein. „Die Einführung eines neuen Chefarztes ist immer ein entscheidendes Ereignis. Es markiert sowohl das Ende einer gründlichen Auswahl- und Abstimmungsphase als auch und vor allem den vielversprechenden Neuanfang.“, sagte Menzel in seiner Ansprache. „Wir alle im Klinikum Fulda sehen Sie und Ihr Team als echte Verstärkung und freuen uns auf die Zusammenarbeit“. Mit dem neuen Chefarzt wird das Herz-Thorax-Zentrum mit Prof. Dr. Volker Schächinger (Direktor der Kardiologie), Priv.-Doz. Dr. Hilmar Dörge (Direktor der Herz-Thoraxchirurgie) und Prof. Dr. Philipp Markart (Direktor der Pneumologie), wieder komplettiert.

Zur Person: Der gebürtige Osnabrücker absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Im Jahr 2002 wurde er Facharzt für Chirurgie und im Jahr 2005 erhielt er die Schwerpunktbezeichnung für Gefäßchirurgie. Nach seiner Habilitation im Jahr 2005 wurde er zum Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg ernannt. Seit dem Jahr 2009 ist er der Leiter der Sektion für Gefäßchirurgie – Endovaskuläre Chirurgie der Klinik. Im Jahr 2011 wurde er zum Universitätsprofessor für Gefäßchirurgie – Endovaskuläre Chirurgie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg berufen. Während seiner Zeit in Würzburg war Priv.-Doz. Kellersmann auch konsilliarischer Chefarzt der Abteilung Gefäßchirurgie des Klinikums Main-Spessart in Lohr. Seine umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er ist Mitglied mehrerer Fachkommissionen der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie, u.a leitet er die Kommission für Dialysezugänge. Im Focus-Krankenhaus-Ranking ist er unter den besten Gefäßhirurgien Deutschlands gelistet.

Nach Fulda kommt Dr. Kellersmann nicht allein. Er bringt drei weitere Ärzte seines Teams aus Würzburg mit: einen Oberarzt und zwei Assistenzärzte. „Die Verpflichtung von Dr. Kellersmann und seinen Mitarbeitern ist ein weiterer Schritt zur Stärkung unseres Profils als Top-Krankenhaus. Er passt perfekt ins Team unseres Herz-Thorax-Zentrums und ist als anerkannter Gefäßchirurg eine echte Verstärkung. Jetzt kann auch unsere Gefäßchirurgie wieder richtig durchstarten“, sagt Vorstands-Sprecher Dr. Menzel. Und Dr. Kellersmann ergänzt: „Die neuen Mitarbeiter passen auch sehr gut in die vorhandene Personalstruktur: Mit den neuen Ärzten aus Würzburg und den beiden vorhandenen Oberärzten Dr. Hans-Ulrich Günther und Dr. Lothar König – die viel Erfahrung haben und sehr professionell mit viel Engagement arbeiten – verfügt die Klinik nun über eine gute personelle Altersstruktur“.

Angebote zum Wechsel hatte Dr. Kellersmann viele, aber in Fulda stimmte das gesamte Paket: Die gute Struktur der Klinik, die er weiterentwickeln kann. Das Klinikum als Maximalversorger, das über alle Spektren der Gefäßchirurgie verfügt. Die Aussicht auf den neuen Hybrid-OP im Neubau des OP- und Notfallzentrums.

Seine „Liebe zur Gefäßchirurgie“ ist deutlich zu spüren, wenn Dr. Kellersmann über seinen Beruf spricht: „Die Gefäßchirurgie ist eine individualisierte Medizin. Die Diagnostik am Patienten ist sehr anspruchsvoll und herausfordernd zugleich. Das Arbeiten an den Blutgefäßen eines Menschen fasziniert mich immer wieder: Ich arbeite viel über endovaskuläre Verfahren, d.h. im Gefäß selbst, über verschiedene Kathetertechniken. Und an den großen Gefäßen, wie z.B. im Bauch, genauso wie an kleinen Gefäßen des Handgelenkes oder des Fußes.“

Umfassendes Leistungsspektrum

Zu seinem Leistungsspektrum gehören sämtliche arterielle Gefäßrekonstruktionen, egal ob „klassisch-gefäßchirurgisch“ oder endovaskulär (minimal-invasive Kathetertechniken), alle Verfahren bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (z.B. „Schaufenster-Krankheit“), die Ausweitung der Hauptschlagader bei Aneurysmaleiden oder bei Hirndurchblutungsstörung aufgrund von Einengungen der Halsschlagadern. Die Schaffung von Gefäßzugängen für Dialysepatienten der Nephrologie („Dialyse-Shunt-Chirurgie“) gehören ebenso zu seinem Spektrum wie die Behandlung des „Diabetischen Fußsyndroms“. „Derzeit gibt es in Deutschland rund 70.000 Dialyse-Patienten pro Jahr – Tendenz steigend“, so der neue Direktor der Gefäßchirurgie. „Die Behandlung erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachdisziplinen, der Neurologie, Radiologie, Diabetologie, Orthopädie und Unfallchirurgie, so wie es am Klinikum Fulda möglich ist.“

Dr. Menzel bedankte sich auch bei Dr. Manfred Kaufmann, der die Klinik in den letzten neun Jahren erfolgreich geleitet hat und der Ende September letzten Jahres in den Ruhestand gegangen ist. In der Zwischenzeit wurde die Klinik chefärztlich von Priv.-Doz. Dr. Hilmar Dörge verantwortet, der auch Direktor der Herz-Thorax-Chirurgie ist. Für die fachliche Leitung dankte er Dr. Hans-Ulrich Günther, der sich gemeinsam mit Oberarzt Dr. Lothar König, in der Interimszeit der Verantwortung gestellt hat, die gemeinsam mit einem kleinen Team Ärztinnen und Ärzte Klinik weiterzuführen. In Fulda ist die Gefäßchirurgie bereits auf einem hohen Standard. Das Ziel von Dr. Kellersmann ist, die Klinik noch weiter voranzubringen. Der Gefäßchirurg betont: „Ich will nicht alles neu machen, denn in Fulda wird bereits auf einem sehr gutem Niveau gearbeitet. Ich möchte vielmehr das Wissen von Würzburg und Fulda zusammenbringen, um die Klinik für die Patientinnen und Patienten noch effektiver und besser zu machen“, so der 51-Jährige. +++