Neue Windräder in Bad Orb sorgen für Diskussion

Nachhaltige Energiekonzepte in Bad Orb

Die Kurstadt Bad Orb rückt zunehmend in den Mittelpunkt nationaler und internationaler Berichterstattung. Am vergangenen Donnerstag fand eine Pressekonferenz statt, bei der Bürgermeister Tobias Weisbecker, die Waldexpertin Dr. Gisela Immich und ALEA-Initiator Henning Strauss die Pläne für die Zukunft der Stadt präsentierten. Im Fokus stand das Konzept CURA SILVA sowie das bevorstehende Symposium der Waldtherapie, das vom 1. bis 3. Mai 2025 in Bad Orb abgehalten wird.

Offener Brief an Windkonzern Ørsted

Ein zentrales Thema der Pressekonferenz war der offene Brief an den dänischen Windkraftinvestor Ørsted. Henning Strauss forderte erneut, das geplante Windkraftprojekt am Horstberg bis Ende des ersten Quartals 2025 aufzugeben. Die Anzeigenkampagne, die national und international große Beachtung findet, soll Ørsted dazu bewegen, auf die Anliegen der betroffenen Gemeinden Rücksicht zu nehmen. „Die Entscheidungswege der privaten Wirtschaft sind schneller als die der Politik. Deshalb haben wir unseren Appell bewusst an Ørsted gerichtet“, erklärte Strauss, der 2023 als Brand Manager of the Year ausgezeichnet wurde.

Symposium der Waldtherapie: Internationale Experten in Bad Orb

Im Rahmen der Konferenz wurden auch die weiteren Pläne für das internationale Zentrum für Waldtherapie vorgestellt. Beim Symposium der Waldtherapie werden Experten aus aller Welt Erkenntnisse zu naturbasierten Therapieformen präsentieren. Themen wie Waldbaden, therapeutische Ornithologie und der Einfluss von Wäldern auf psychisches Wohlbefinden stehen auf dem Programm. Diese innovativen Therapieansätze sollen in das neue Kurortkonzept von Bad Orb integriert werden. Bürgermeister Weisbecker betonte die Bedeutung des geplanten Kur- und Heilwaldes für die Neupositionierung der Stadt: „Nicht wir wollen Windkraft verhindern – sondern Ørsted behindert mit diesem Projekt die Zukunftsentwicklung unseres Heilbades.“

Der Spessart als Herzstück der Zukunftsvision

Der geplante Kur- und Heilwald in Bad Orb soll ein Ort der Erholung, Gesundheit und Artenvielfalt werden. Durch innovative Therapieformen wie die Waldtherapie wird eine zeitgemäße Antwort auf psychische Erkrankungen gegeben. Das Vorhaben steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDG 3: Gesundheit und Wohlbefinden). Allerdings würde eine Windkraftanlage am Horstberg dieses Vorhaben ernsthaft gefährden. Die Zertifizierung als Kur- und Heilwald erfordert besondere Bedingungen, darunter eine hohe Artenvielfalt, ein stabiles Waldinnenklima und die Abwesenheit von Lärm- und Umweltbelastungen. Die geplanten Windkraftanlagen stehen im direkten Widerspruch zu diesen Anforderungen.

Nachhaltige Energiekonzepte in Bad Orb

Unabhängig von der Windkraftdiskussion setzt Bad Orb bereits auf nachhaltige Energieprojekte. Am Ortseingang entsteht ein großer Solarpark, und mit dem Energiepark „Hydro Park“ wird grüne Wasserstofftechnologie für den Betrieb einer neuen Wasserstoff-Busflotte genutzt. Henning Strauss betonte, dass sein Unternehmen ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzt: „Unser Campus ist energietechnisch autark. Wir haben drei Fußballfelder Photovoltaik auf unseren Dächern und setzen auf Erdwärme.“

Fazit

Mit dem Symposium der Waldtherapie und der Etablierung eines Kur- und Heilwaldes geht Bad Orb neue Wege in der Gesundheits- und Tourismusbranche. Die geplanten Windkraftanlagen stehen diesem Konzept entgegen, weshalb weiterhin auf ein Einlenken von Ørsted gehofft wird. Das Symposium im Mai wird die Bedeutung naturbasierter Therapieformen unterstreichen und Bad Orb als innovativen Gesundheitsstandort weiter positionieren. +++

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