
Mitte August hat Bürgermeister Mark Bagus vier weitere Notfallrucksäcke an neu ausgebildete Mitglieder der Voraushelfergruppe übergeben. Mit der Übergabe würdigte er das ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer, die künftig in Kalbach im Einsatz sein werden.
„Unsere Voraushelfer leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Sicherheit in unserer Gemeinde. Mit den neuen Rucksäcken können sie im Notfall noch gezielter helfen, bis der Rettungsdienst eintrifft“, erklärte Bagus. Besonders hob er hervor, dass viele der Ehrenamtlichen neben ihrem Beruf im Rettungsdienst oder im Krankenhaus zusätzliche Zeit investieren, um der Bevölkerung zu helfen. „Das ist beeindruckend und verdient höchste Anerkennung“, so der Bürgermeister.
Schnelle Hilfe in kritischen Minuten
Voraushelfer sind speziell geschulte Einsatzkräfte, die aufgrund ihrer räumlichen Nähe häufig schneller am Einsatzort eintreffen als der Rettungsdienst. Sie übernehmen Erste-Hilfe-Maßnahmen, stabilisieren Patienten und betreuen Angehörige, bis professionelle Hilfe eintrifft. Damit verkürzen sie das sogenannte therapiefreie Intervall – jene Minuten, in denen ein Patient dringend auf lebensrettende Maßnahmen angewiesen ist. Besonders profitieren Betroffene eines plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstands. „Innerhalb von drei bis fünf Minuten kann es ohne Herzdruckmassage zu irreversiblen Schäden im Gehirn kommen. Voraushelfer überbrücken diese Zeit und erhöhen so die Überlebenschancen deutlich“, erklärt ein Sprecher der DLRG Voraushelfergruppe Neuhof-Kalbach.
Zahl der Einsätze steigt
Im Jahr 2024 wurden die Voraushelfer Kalbach zu insgesamt 55 Einsätzen alarmiert, in 22 Fällen waren sie tatsächlich als Erste vor Ort. Für 2025 zählt die Leitstelle bereits rund 40 Alarmierungen – Tendenz steigend. Beteiligt an dem Projekt sind Einsatzkräfte von DLRG, DRK, Maltesern und Feuerwehr.
Jede und jeder kann helfen
Neben der Arbeit der Voraushelfer bleibt die Ersthilfe durch Laien ein entscheidender Faktor. Deutschlandweit erleiden jedes Jahr mehr als 120.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Nur etwa jeder Zehnte überlebt. „Auch Bürgerinnen und Bürger können Leben retten – Voraussetzung ist, dass sie wissen, wie Erste Hilfe funktioniert“, betont Bagus. Ein Erste-Hilfe-Kurs vermittle die wichtigsten Maßnahmen, um im Notfall handeln zu können. +++
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