Netzbetreiber gegen Gabriels neues Erdkabel-Konzept für Stromtrassen

Berlin. Das Vorhaben von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), einige der neuen Windstromrassen nach Süddeutschland möglichst komplett unter die Erde zu verlegen, stößt bei Netzbetreibern auf Widerstand. „Aufgrund veränderter Rahmenbedingen müssten wir die Suche ganz von vorne beginnen“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Netzbetreibers Tennet, Urban Keussen, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Das würde zu keiner Beschleunigung sondern zu einem Zeitverzug führen, den wir uns nicht leisten können“, sagte er.

Anders sähe es aus, wenn es beim bisherigen Verfahren bliebe und nur Teile der Trasse statt als Freileitungen als Erdkabel verlegt würden. Gabriels Vorschlag ist eine Reaktion auf den Widerstand von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gegen den Bau der Freileitungen. Tennet habe in das laufende Planungsverfahren zwei Jahre Zeit mit intensivem Bürgerdialog und Planungen investiert.

„Wenn wir die Kriterien grundlegend verändern, muss das alles neu aufgerollt werden“, warnte Keussen. Zudem kämen hohe Zusatzkosten auf die Stromverbraucher zu. Allein das Projekt Suedlink sei eine Milliardeninvestition. „Sollten Erdkabel den Vorrang bei Gleichstromverbindungen bekommen, dann reden wir allein bei diesem einen Projekt über mehrere Milliarden Euro, die dann zusätzlich anfallen“, so Keussen. +++ fuldainfo