Naturschützer wollen Störche anlocken – und bieten zwei „Wohnungen“ an

Lauterbach. Zwei Storchennestplattformen wurden in Nieder-Gemünden und Schlitz-Pfordt errichtet. Der Plan aus Sicht der Vogelsberger Naturschutzbehörde: die beiden „Wohnungen“ werden von Storchenfamilien im Sommer „in Augenschein genommen“ – und im nächsten Frühjahr können sie dann bezogen werden. Diplom-Ingenieurin Gudrun Huber vom Amt für Bauen und Umwelt dankt der OVAG für die Unterstützung der Aktion.

Der 15 Meter hohe Holzmast mit einer artgerecht vorbereiteten Nistplattform steht in Nieder-Gemünden etwa 500 Meter südwestlich des Bahnhofs in der Ohm-Aue. In Pfordt befindet sich die hoffentlich neue Storchen-Heimstatt 500 Meter östlich des Ortskerns an der Fulda.

„Sowohl in der Ohm-Aue als auch in der Fulda-Aue sind im letzten Jahr vermehrt Störche beobachtet worden“, berichtet die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Gudrun Huber, die vor Ort sowohl der OVAG für Spenden und Aufstellungslogistik und den Bauhöfen der Gemeinden für tatkräftige Hilfe dankte. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gemünden und der Stadt Schlitz sowie örtlichen Naturschützern und der Vogelschutzwarte hatte die Naturschutzbehörde des Vogelsbergkreises die Errichtung der Storchenmasten organisiert.

Der Tier- und Naturschutzverein Homberg/Ohm und Umgebung hatte den Spendenbeirat der OVAG im Vorfeld um Unterstützung gebeten. Die Oberhessische Versorgungsbetriebe AG hat darauf hin eine Unterstützung von je 500 Euro für die Arbeiten zur Errichtung der Masten bereitgestellt. Von der Vogelschutzwarte Frankfurt wurden die Plattformen zur Verfügung gestellt.

Die Plattformen wurden bereits von der Naturschutzgruppe in Homberg und dem Bauhof der Stadt Schlitz soweit vorbereitet und mit Ästen ein Rand entlang der Plattform mit biegsamen Ästen geflochten, damit die Störche die Plattform sofort als Nest identifizieren können. Sogar Kalkspritzer wurden auf Empfehlung der Vogelschutzwarte an den nagelneuen Nestern angebracht, damit Weißstörche die Plattform leichter akzeptieren.

Alle am Projekt Beteiligten haben nun die Hoffnung, dass die Nistplattformen bald von den Weißstörchen entdeckt und vielleicht schon im kommenden Jahr zum Nestbau von einem Storchenpaar genutzt werden. +++ fuldainfo