Nahverkehrsticket für Geringverdienende sollte bundesweit gültig sein

Der Paritätische Hessen und der DGB Hessen-Thüringen begrüßen den Vorstoß der Landtagskoalition, für Geringverdienende ein vergünstigtes Nahverkehrsticket einzuführen. Er geht jedoch aus ihrer Sicht nicht weit genug. Denn der geplante Preis von 31 Euro monatlich ist noch zu hoch angesetzt. Insbesondere die vorgesehene Beschränkung der Gültigkeit auf Hessen kritisieren die beiden Verbände. Damit werden Menschen mit geringen Einkommen benachteiligt gegenüber Nutzer*innen des beschlossenen 49-Euro-Ticket, das bundesweit gelten wird.

„Ziel muss ein echtes Sozialticket sein, mit dem Empfänger*innen von Bürgergeld oder Sozialhilfe bundesweit reisen können“, fordert Dr. Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Hessen. „Auch für junge Menschen, die in Ausbildung sind oder einen Freiwilligendienst leisten, sollte es ein bundesweit gültiges Ticket zu einem deutlich niedrigeren Preis geben.“

Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen: „31 Euro für den „HessenPass mobil“ sind zu teuer. Eine Sozialpolitik, die einkommensschwache Haushalte mit einem kleineren Tarifgebiet abspeisen will, geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Statt ein eigenes Ticket einzuführen, sollte die Landesregierung sich für ein bundesweit gültiges Sozialticket einsetzen. Hinzu kommt: Für mehr Bus und Bahn braucht es mehr als nur ein neues Ticket. Damit mehr Menschen den ÖPNV nutzen können, brauchen wir einen Ausbau der Infrastruktur und vor allem mehr Personal im öffentlichen Nahverkehr.“ +++