Nahles greift Juso-Kampagne an

Nahles wünscht sich anderes Öffentlichkeitsbild von sich

Andrea Nahles (SPD)
Andrea Nahles (SPD)

Berlin. Die designierte SPD-Chefin und Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles hat die Kampagne der Jusos gegen die Große Koalition scharf angegriffen. „Die Jusos argumentieren mit der Vergangenheit. Ich will nach vorne schauen“, sagte Nahles dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Bei einem Nein zur GroKo geben wir das Heft des Handelns aus der Hand.“ Selbst bei einer Minderheitsregierung gebe es eine rechte Mehrheit im Parlament.

„In jeder einzelnen Frage müsste eine Mehrheit gefunden werden. Dass dabei am Ende mehr – oder überhaupt – sozialdemokratische Politik herauskommt als auf Grundlage des Koalitionsvertrags, kann niemand ernsthaft glauben“, sagte Nahles. Die Debatte der GroKo-Gegner laufe stark über Emotionen. „Ich empfehle, bei den Fakten zu bleiben“, sagte die designierte Parteivorsitzende. Nahles betonte, auch eine knappe Mehrheit bei der Mitgliederbefragung sei ausreichend. „Mehrheit ist Mehrheit“, sagte die SPD-Politikerin, „aber so knapp wird es nicht werden“.

Nahles wünscht sich anderes Öffentlichkeitsbild von sich

Die designierte SPD-Chefin Andrea Nahles sieht Vorurteile bei der öffentlichen Bewertung ihrer Person. „Manche Bilder von mir scheinen eingefroren zu sein. Es wäre schön, wenn mancher Kritiker noch ein zweites Mal hinschauen würde“, sagte Nahles dem RND. „Viele sehen mich noch immer als Juso-Vorsitzende, obwohl dort bereits mein siebter Nachfolger im Amt ist.“ Trotzdem sorge sie sich nicht um ihre niedrigen Persönlichkeitswerte. „Es geht nicht um einen Beliebtheits-Wettbewerb. Ich kandidiere für den Parteivorsitz der SPD und für inhaltliche Erneuerung“, sagte Nahles dem RND.