Auch nach den Erfahrungen in der Silvesternacht befürworten drei von vier Deutschen ein völliges oder zumindest ein begrenztes Böllerverbot. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des "Redaktionsnetzwerks Deutschland", die bis inklusive 2. Januar durchgeführt wurde. Demnach sprachen sich 75 Prozent der Befragten für ein lokales, für ein innerstädtisches oder für ein vollständiges Verbot von Silvesterknallern aus. Dabei war ein etwas größerer Anteil der befragten Frauen (80 Prozent) für mehr Böllerverbote (unter Männern 69 Prozent). Mit insgesamt 33 Prozent erhielt die Forderung, "Böller bzw. Silvesterknaller an Silvester sollten vollständig verboten werden" dabei die größte Zustimmung. Am zweitgrößten war die Unterstützung für Böllerverbote ausschließlich an bestimmten zentralen Plätzen in den Städten. Der Meinung, "Böller an Silvester sollten erlaubt sein" waren 19 Prozent der Befragten. Die Befürworter eines Verbots ausschließlich in den Innenstädten lagen nahezu gleichauf bei 18 Prozent. In der Silvesternacht zum 1. Januar 2019 war es in vielen Städten zu Verletzten, Sachschäden, Hausbränden sowie Vandalismus und Angriffen auf Menschen und Fahrzeuge gekommen, darunter auch auf Rettungseinsätze. Zudem verursachte privates Silvesterfeuerwerk eine stark erhöhte Feinstaubbelastung, wobei der Höchstwert laut Umweltbundesamt in Berlin-Friedrichshain mit 853 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen wurde, mehr als das Vierzigfache des durchschnittlichen Normalwerts. Am Mittwoch gab es deshalb Forderungen nach weiteren innerstädtischen Böllerverboten, etwa durch die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Antje Kapek. Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland zwischen 28. Dezember und 2. Januar 2011 Menschen befragt. +++

Ist doch mal wieder ein riesengroßer Käse.Tolle Umfrage. 2011 Menschen wurden also befragt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind dies 0,002 %. Und diese wurden wo befragt? Fragt man jemand im zentralen Berlin hat der ganz sicher eine andere Meinung als jemand im Dorf in der Eifel.
Auch seltsam, dass diese Zahlen nun zur Stütze des politischen Vorstoßes genutzt werden, die Knallerei zu verbieten, als Grund werden die Geschehnisse Silvester 2019 genannt, während die Befragung vom 28.12. - 02.01. durchgeführt wurde, zeitlich im Verhältnis 3:2 also VOR Silvesterabend 2018.
Ach ja und das Totschlagargument "Feinstaub" muss natürlich auch wieder her, hat man doch gelernt, dass es Feinstaub gibt und zur Rechtfertigung alles möglichen Nonsens herhalten kann. Eine Nacht im Jahr, ab 0:05 Uhr für einige NACHTstunden mag es doch erträglich sein, die Fenster geschlossen zu halten, bzw. einfach nicht durch die Schwaden zu laufen.
Meines Erachtens nach zeigt sich hier wieder einmal die immer größer werdende Schere zwischen "Politiker" und "Bürger". Während sich viele der Letzteren aus Silvester freuen und mit Kids & Co. das Knallen genießen (belegen alleine schon die Verkaufzahlen) können erstere, die Silvester bei Dinner und Schaufeuerwerk verbringen, dies nicht nachvollziehen. "Versteh´ ich nicht, mag ich nicht, muss weg" ist dann wieder einmal die Devise. Dafür werden dann eben auch von hanebüchenen Umfragen bis Feinstaubwerte alles noch so beknackt aus dem Boden gestampft.
Persönlich finde ich die Knallerei fürn Hintern und kann gerne darauf verzichten, mir den Lärm anzutun. Ich bekomme es aber über mich, anderen Menschen eine Stunde im Jahr ihren Spaß zu gönnen, ohne in großes "Mimimimi" auszubrechen, weil ich persönlich nichts damit anfangen kann.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Knallerei endlich stark eingeschränkt oder ganz verboten wird. Nicht nur der ganze Dreck, den viele auf den Straßen hinterlassen ohne sich auch im Mindesten darum am nächsten Tag zu kümmern sondern auch das Leid, das viele Tiere, u.a. Hunde und Katzen durch den vielen Lärm erleiden müssen sollte die Politik bewegen, hier endlich eine Änderung herbeizuführen.
Nicht durch Verbote der Knallerei selbst, denn wer sollte das kontrollieren sondern durch ein Verbot des Verkaufs von Silvesterknallern! Und am Besten europaweit, denn sonst decken sich die Knallwütigen in Polen oder China mit dem Zeugs ein.