Nach Frachtflugzeug-Absturz vermutet Kiesewetter russische Sabotage

Roderich Kiesewetter, stellvertretender Vorsitzender des Kontrollgremiums für Geheimdienste des Bundestages und Mitglied der CDU, sieht Russland als potenziellen Urheber des Absturzes eines Frachtflugzeugs eines DHL-Partners in Litauen. Er äußerte im „Handelsblatt“, dass es trotz noch nicht abgeschlossener Ermittlungen wahrscheinlich sei, dass russische Sabotage vorliege. Dies könne als Terrorakt angesehen werden, da Nachrichtendienste und Partner eindringlich gewarnt haben. Kiesewetter betonte die Dringlichkeit einer raschen Aufklärung.

Konstantin von Notz, Vorsitzender desselben Gremiums und Mitglied der Grünen, teilt diese Ansicht. Er betonte die Notwendigkeit, die Umstände des Absturzes in Zusammenarbeit mit Verbündeten entschlossen aufzuklären. Von Notz verwies auf wiederholte, ernstzunehmende Angriffe auf die Demokratie und ihre Strukturen, die in den letzten Monaten zugenommen haben. Täglich ereigneten sich Spionage- und Sabotageakte.

Von Notz erinnerte an eine Anhörung der Präsidenten der Bundesnachrichtendienste am 14. Oktober im Parlamentarischen Kontrollgremium. Dabei wurden Vorfälle am Flughafen Leipzig thematisiert. Dort habe es relevante und ernstzunehmende Sabotageversuche im Luftfrachtbereich von DHL gegeben. Der damalige Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang habe ausdrücklich vor weiteren Anschlägen gewarnt.

Das Bundesinnenministerium erklärte hingegen, es gebe derzeit nach dem Absturz in Litauen keine Hinweise auf Sabotage. Ein Sprecher sagte am Montag in Berlin, zur Ursache des Unglücks könnten noch keine Aussagen gemacht werden. Ob ein Unfall oder eine andere Ursache den Absturz des Frachtflugzeugs verursachte, sei Gegenstand laufender Ermittlungen.

Das Bundesinnenministerium und seine Sicherheitsbehörden unterstützten die Ermittlungen und stehen in Kontakt mit litauischen Partnern. Bisher gebe es keine Erkenntnisse zu möglichen Zusammenhängen zwischen den Warnungen vor Anschlägen und dem aktuellen Unglück. Die Ergebnisse der Ermittlungen müssten abgewartet werden.

Bei dem Unfall am Montag stürzte ein Frachtflugzeug, das im Auftrag von DHL in Leipzig gestartet war, nahe der litauischen Hauptstadt Vilnius ab. Die Maschine der spanischen Fluggesellschaft Swift Air musste offenbar aus bislang unbekannten Gründen etwa einen Kilometer vor dem Flughafen Vilnius notlanden. Ein Pilot verlor sein Leben, und drei weitere Besatzungsmitglieder erlitten Verletzungen. +++

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