Nach Anfeindungen: Spahn appelliert an Kritiker

Es dürfe bei "kontroversen Debatten" auch emotional werden

Jens Spahn (CDU)
Jens Spahn (CDU)

Angesichts massiver Anfeindungen bei öffentlichen Auftritten hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gelassen gezeigt. „Mir geht es gut“, sagte Spahn der „Bild“. Zuvor hatten lautstark Protestierende Auftritte Spahns in Bergisch Gladbach und Bottrop gestört. Wie es ihm gehe, sei aber nicht entscheidend, so Spahn. „Entscheidend ist, wie wir miteinander umgehen.“ Es gehe nicht um „absolute Wahrheiten“, sagte der Minister.

„Die Frage, ob ich eine Maske im Schulunterricht trage, ist keine Wahrheitsfrage, sondern eine Frage des Ausgleichs zwischen Gesundheitsschutz und praktischem Alltag. Darüber kann man reden. Voraussetzung ist aber, dass man einander zuhört. Das gelingt, wie die Bilder zeigen, dieser Tage nicht immer.“ Es dürfe bei „kontroversen Debatten“ auch emotional werden, sagte der Minister, solange man „eine Sekunde lang versucht, einander zu verstehen, warum der andere eine andere Meinung hat.“

Es sei wichtig, auch bei den aktuellen Themen im Gespräch zu bleiben. Deshalb stelle er sich auch öffentlich der Debatte. „Wenn das Angebot nicht angenommen wird, dann geht`s halt auch nicht.“ Die allermeisten Bürger suchten den Austausch, sagte Spahn. „Selbst die, die echten Frust haben und genervt sind vom Corona-Alltag der letzten Monate, mit denen kann ich gut ins Gespräch kommen.“ Eine Veranstaltung in Münster war zuvor wegen erwarteter Proteste aus der Innenstadt in ein Gebäude am Stadtrand verlegt worden. +++