Mutmaßliche Anschlagspläne: Islamist wollte Biomärkte erpressen

Die Behörden rätseln, was hinter der Notiz steckt

Ein wegen mutmaßlicher Anschlagspläne in Hamburg festgenommener Islamist hatte womöglich auch Biosupermärkte im Visier. Die Ermittler auf einem Handy von Abdurrahman C. eine brisante Notiz aus dem Herbst 2020, berichtet der „Spiegel“. Sie halten den Text für den Entwurf eines Erpresserschreibens, das sich an eine Biomarktkette richten sollte. Darin soll C. Anschläge angedroht haben, falls er nicht eine fünfstellige Euro-Summe per Kryptowährung überwiesen bekomme. Die Behörden rätseln, was hinter der Notiz steckt. Eine These lautet, dass der Islamist erwog, mit Erpressung seine Terrorpläne zu finanzieren. Das Drohschreiben wurde aber wohl nie abgeschickt. C. war im Sommer bei einem fingierten Waffengeschäft festgenommen worden, die Hamburger Polizei machte dies vor einer Woche öffentlich. Demnach soll der Deutschmarokkaner versucht haben, im Darknet eine Pistole und eine Handgranate zu kaufen, geriet dabei aber an einen verdeckten Ermittler. Bei der Durchsuchung einer von C. genutzten Wohnung entdeckten Staatsschützer Mitte November Chemikalien für den Bau eines potenziell tödlichen Sprengsatzes. Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft das Terrorverfahren übernommen. Eine Anfrage zu den Vorwürfen ließ C.s Verteidiger unbeantwortet. +++