Musterfeststellungsklage: VW will Dieselkunden Entschädigung zahlen

Die Verhandlungen scheiterten an unbegründeten hohen Forderungen der Prozessanwälte

Der Automobilkonzern Volkswagen will trotz des geplatzten Vergleichs bei der Musterfeststellungsklage den VW-Dieselkunden eine Entschädigung zahlen. Der VW-Konzernvorstand habe „in einer außerordentlichen Sitzung ein Vergleichspaket beschlossen. Das Scheitern der Vergleichsverhandlungen mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) darf nicht zu Lasten der Kundinnen und Kunden gehen. Deshalb wird Volkswagen ihren Kundinnen und Kunden, die sich zur Musterfeststellungsklage angemeldet haben und die Vergleichskriterien erfüllen, den bereits ausgehandelten Vergleich auch ohne die Unterstützung des VZBV anbieten“, teilte der Konzern am Freitagnachmittag in Wolfsburg mit. Mit dem VZBV habe es bereits „eine Einigung über Zahlungen von bis zu 830 Millionen Euro“ gegeben. Ein verbindlicher Vergleich sei „trotzdem nicht zustande“ gekommen. „Die Verhandlungen scheiterten an unbegründeten hohen Forderungen der Prozessanwälte, die pauschal 50 Millionen Euro für die Abwicklung der Vergleiche verlangten. Trotz mehrfacher Aufforderung legten die Rechtsberater des VZBV keinen ausreichend konkreten Nachweis für die von ihnen zu erbringende Leistung vor und weigerten sich bis zuletzt, die geforderten Gebühren von einem unabhängigen Dritten prüfen zu lassen“, so der Automobilkonzern weiter. Volkswagen arbeite „bereits mit Hochdruck“ an der Erstellung einer Plattform. Ab Ende März solle diese „den vergleichsberechtigten Kundinnen und Kunden ermöglichen, unkompliziert und schnell das auf sie zugeschnittene Angebot für eine Einmalzahlung zu erhalten“, so das Unternehmen. +++