Museum der deutschen Feuerwehren und des THWs in Fulda

Sitzung Haupt- und Finanzausschuss.

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben in ihrer Sitzung am vergangenen Dienstag im Fuldaer Stadtschloss ihr Einverständnis für einen Verein zur Förderung eines in Fulda geplanten Museums der deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes (THW) als historisches Kompetenzzentrum erteilt. In einem zweiten Anlauf sei es im gemeinsamen Bestreben der Stadt Fulda zusammen mit dem Land Hessen mit seinem Ministerpräsidenten an der Spitze sowie des Bundesinnenministeriums, des Deutschen Feuerwehrverbandes und Technischen Hilfswerkes gelungen, für das Museum eine Förderzusage in Höhe von acht Mio. Euro bei kalkulierten Gesamtkosten von 16 Mio. Euro zu erwirken. Realisiert wird die Förderung im Rahmen des Bundesförderprogrammes „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK). Förderberechtigt sind kulturelle Investitionen für national bedeutsame Kultureinrichtungen. Unterstützt werden insbesondere Kultureinrichtungen, die als sogenannte „kulturelle Leuchttürme“ für das nationale Kulturerbe prägend sind bzw. denen eine erhebliche Relevanz für Erhalt und Transformation der regionalen kulturellen Infrastruktur zukommt. Hierfür stehen Bundesmittel in Höhe von bis zu 20 Mio. Euro zur Verfügung. Der Bund übernimmt im Rahmen der Förderung grundsätzlich bis zu 50 Prozent der Projektausgaben.

Eine Herausforderung stellte die Bewilligung der Förderung dar, die im ersten Versuch im Jahr 2023 abgelehnt wurde, wie Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) am Dienstagabend ausführte. Ein erster Antrag beim Bundesförderprogramm von einem Bundestagsabgeordneten der SPD-Fraktion aus Baden-Württemberg wurde seinerzeit nicht bewilligt. Der Fuldaer Oberbürgermeister, der am Dienstagabend auch die Geschichte des Deutschen Feuerwehr-Museums am Standort Fulda grob skizzierte, stellte heraus, dass es richtig gewesen war, am gemeinsamen Bestreben, in Fulda ein gemeinsames Museum der deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes zu erwirken, festzuhalten. Dass der Förderantrag beim Bundesförderprogramm im zweiten Anlauf bewilligt wurde und der Haushaltsausschuss den Entschluss gefasst hat, das Museum mit insgesamt acht Mio. Euro zu fördern, deutete das Stadtoberhaupt bei der aktuellen Haushaltslage des Bundes als keine Selbstverständlichkeit. Mit der Zusage eines privaten Stifters aus Fulda sei man zuversichtlich, dass das Vorhaben gute Ausgangsmöglichkeiten hat, zu gelingen. Nach Wingenfeld habe sich der Bund selbst auferlegt, die Fördermittel binnen fünf Jahre zu investieren. Der Fuldaer Oberbürgermeister sprach von einem sehr sinnvollen Schritt, der einen essenziellen Beitrag zur Fuldaer Bildungs- und Kulturlandschaft leiste.

Wie Wingenfeld weiter ausführte, sei vor einigen Jahren die Idee entstanden, eine Patenschaft mit der Bundesinstitution des Technischen Hilfswerkes einzugehen, diesem sehr daran gelegen ist, - wie eben dem Deutschen Feuerwehr-Museum Fulda - auch seine eigene Historie aufzuarbeiten wie zu vermitteln. 1950 gegründet, begeht das THW in 2025 sein 75. Jubiläum. Einzelne Exponate und Sammlungen der Hilfsorganisation sind aktuell noch in der ganzen Bundesrepublik zerstreut. Mehrere Präsidenten des THWs seien sich einig darin, die Geschichte des THWs durch entsprechende Sammlungen sowie der Forschung und Vermittlung an einem einzigen Ort zu bündeln wie zu repräsentieren. Wingenfeld erinnerte daran, dass die Aufgaben für ein Museum mit dem zielgerichteten Sammeln, dem Forschen, der musealen Ausstellung und der museumspädagogischen Vermittlung heute andere seien als noch vor 30 Jahren.

Das Deutsche Feuerwehr-Museum am Standort Fulda geht in seiner Geschichte auf die Gründung des Deutschen Feuerwehrverbandes 1952 in Fulda zurück. Seinerzeit haben sich die Fuldaer Oberbürgermeister Cuno Raabe und Alfred Dregger bemüht, ein Deutsches Feuerwehr-Museum am Standort Fulda zu etablieren. Wingenfeld erinnerte am Dienstag an die Gründungsveranstaltung des Museumsvereins „Deutsches Feuerwehr-Museum Fulda e.V.“ im Jahr 1963 im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses, der auch heute noch Träger des Feuerwehr-Museums ist. 1970 war Hans-Dietrich Genscher (1927 – 2016), der 23 Jahre lang unter den Bundeskanzlern Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl Bundesminister und Vizekanzler war, Vorsitzender des Trägervereins.

Dies zeige, dass es nicht nur ein großes Anliegen der Stadt Fulda, sondern auch des Deutschen Feuerwehrverbandes gewesen war, dass bis in die 70er und 80er Jahre Feuerwehrfahrzeuge im städtischen Vonderau Museum ausgestellt wurden. Doch die Museumsräumlichkeiten des Vonderau Museums trugen den stetig wachsendenden Zahlen an Exponaten irgendwann nicht mehr Rechnung, sodass man sich nach neuen Räumlichkeiten umschaute. Sogar über eine Überdachung des Innenhofs des Vonderau Museums zog man Anfang der 70er Jahre in Erwägung.

Fuldas früherer Oberbürgermeister, der heutige Ehrenbürger der Stadt, Dr. Wolfgang Hamberger (CDU), konnte überzeugen, dass Deutsche Feuerwehr-Museum in einem neu entstehenden Quartier in der Fuldaaue zu verorten. Ab 1976/77 wurde dort eine erste Ausstellungshalle errichtet, die mit Zonenrandfördermittel in den 80er Jahren erweitert wurde. 1988 gab es die erste hauptamtliche Personalie für die Führung durch das Deutsche Feuerwehr-Museums, die seinerzeit vom ehemaligen Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Fulda, Dr. Norbert Rücker, ausgefüllt wurde. Rücker wirkte multifunktional für die Stadt Fulda, darunter hatte er die Geschäftsführung des Deutschen Feuerwehr-Museums Fulda inne. 1995 wurde er von dem Kunsthistoriker Dr. Rolf Schamberger M.A, abgelöst, der die Geschicke des Feuerwehr-Museums über drei Jahrzehnte sehr erfolgreich lenken sollte. +++ ja


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