Müller kritisiert Schleuderpreise bei Lebensmitteln

Berlin. Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) hat angesichts von Hunger und Elend in der Welt das Konsumverhalten der Deutschen scharf kritisiert. In einem Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ sagte Müller: „Ich empfinde es als Sünde, dass ein Viertel unserer Lebensmittel im Abfall landet.“ Die Geiz-ist-Geil-Mentalität der Deutschen bei Nahrungsmitteln sei fatal. „Lebensmittel sind in Deutschland unterbewertet. Sie werden verschleudert und als Lockmittel von den Handelskonzernen eingesetzt“, so Müller.

Als problematisch bezeichnet Müller auch die Ausbeutung etwa von Näherinnen in Asien. In Deutschland koste etwa ein Bundesliga-Trikot 50 bis 70 Euro, eine Näherin in Bangladesch bekomme aber nur 15 Cent davon. „Das ist ein Hunger-, ja ein Sklavenlohn, von dem sie nicht leben kann. Was muten wir eigentlich anderen in anderen Teilen der Welt zu, um gut leben zu können?“, fragte Müller. Der Minister bereist derzeit Deutschland entlang des elften Längengrades, um an verschiedenen Orten mit den Menschen über globale Zukunftsfragen wie Klimawandel und Ernährungssicherheit zu diskutieren. +++ fuldainfo