Moderna beantragt EU- und US-Zulassung für Corona-Impfstoff

THW: Aufbau der Impfzentren macht Fortschritte

Das US-Biotechnologieunternehmen Moderna will sowohl in den USA als auch in der EU noch am Montag eine Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragen. Das teilte der Konzern am Montagmittag deutscher Zeit mit. Demnach soll bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notzulassung beantragt werden. Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) soll ein Antrag auf eine bedingte Zulassung gestellt werden. Zugleich veröffentlichte das Unternehmen neue Studiendaten zu seinem Impfstoff.

Die Datenanalyse zeigt demnach eine Impfstoffwirksamkeit von 94,1 Prozent. An der Studie hatten in den USA über 30.000 Menschen teilgenommen. In der Testgruppe wurden laut Moderna insgesamt 196 Corona-Infektionen registriert, davon 185 in der Placebogruppe und nur elf unter den Personen, die den Impfstoff bekommen hatten. Die 30 registrierten schweren Fälle seien ausschließlich in der Placebogruppe aufgetreten. Moderna hatte schon im Januar die Entwicklung eines Impfstoff s gegen Corona angekündigt. Im März war Moderna weltweit die erste Firma, die eine klinische Studie für einen SARS-CoV-2-Impfstoff genehmigt bekommen hatte, als mit einer Phase-I-Studie begonnen wurde. Die normalerweise üblichen tierexperimentellen Studien wurden dabei übersprungen. Die Phase-3-Studie begann Ende Juli.

THW: Aufbau der Impfzentren macht Fortschritte

Aus Sicht des Technischen Hilfswerkes (THW) kommen die Länder deutschlandweit beim Aufbau von Corona-Impfzentren gut voran. Es werde in allen Bundesländern mit Hochdruck daran gearbeitet, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam am Montag im RBB-Inforadio. Das Ziel sei, Mitte Dezember möglichst viele Impfzentren einsatzbereit zu haben. „Es laufen vielfältige Gespräche mit den Gesundheitsämtern und natürlich den beteiligten Hilfsorganisationen, wie Feuerwehren, Sanitätsorganisationen und letzten Endes auch dem THW. Wir versuchen, die Gesundheitsämter nach besten Kräften zu unterstützen, um diese Impfzentren dann auch in absehbarer Zeit funktionsfähig zu bekommen.“ In den Bundesländern gebe es unterschiedliche Vorbereitungsstände, so Friedsam weiter. Teilweise liefen noch Planungen, aber es gebe auch „ganz konkret“ schon Impfzentren, die eingerichtet würden. Beispielsweise würden Impfstraßen hergerichtet oder Kabinen und Abtrennungen für das medizinische Person al aufgebaut. Das Technische Hilfswerk hat laut Friedsam seit Februar bis zu 1.000 Kräfte in den Einsatz gebracht. Die Organisation sei deshalb in der Lage, die besonderen Anforderungen zu erfüllen. Eine besondere „logistische Herausforderung“ sei allerdings die Lagerung des möglichen Impfstoffes. „Wenn in der Tat der Impfstoff bei 70 Grad minus gelagert werden muss, bedarf es spezieller Einrichtungen. Es gibt spezielle Kühlschränke, es gibt Möglichkeiten, das über Trockeneisverfahren zu machen. Hierfür braucht man spezielle Logistiker, die diese Aufgabe bewältigen können.“ +++