MKK: Erste Kreisbeigeordnete Simmler fordert Konsequenzen

„Jetzt für eine Entlastung der Pflege sorgen“

Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler

„Wir erleben in dieser Zeit der Pandemie gerade eindrucksvoll, wie wichtig ein stabiles und funktionierendes System der Pflege in der Bundesrepublik Deutschland ist. Umso wichtiger ist es, genau jetzt die Weichen für die Zukunft der Pflege in Deutschland zu stellen“, fordert die Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Susanne Simmler in Richtung Berlin, notwendige Schlüsse aus der derzeitigen Situation zu ziehen.

„Seit Jahren lebt die Pflege davon, dass zum Einen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege ständig wiederkehrend an ihre Belastungsgrenzen geführt werden, zum anderen davon, dass der Eigenanteil der zu Pflegenden in den Einrichtungen kaum zu stemmen ist“, kritisiert Susanne Simmler. Auf diese Misere hat die Sozialdezernentin des Main-Kinzig-Kreises in den vergangenen Jahren wiederkehrend hingewiesen, Briefe und Protest formuliert.

Bislang sei das traurige Ergebnis stets gewesen, dass ihr in den Gesprächen alle Beteiligten zwar zugestimmt hätten, sich an der Situation in der Pflege jedoch nichts geändert habe. „In Zeiten von Corona reicht es nun einfach nicht mehr, die Situation zu kennen und sich täglich bei allen im Gesundheitssystem zu bedanken oder zu glauben, mit 1.500 Euro steuerfreiem Bonus sei die Sache hinreichend erledigt“, warnt die Erste Kreisbeigeordnete. „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Pflegesystem nach Corona dasselbe ist wie vor Corona“, unterstreicht Simmler und appelliert an die Berliner Politik, hier jetzt endlich die richtigen Schlüsse zu ziehen.

„Die Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Altenpflege muss verbessert werden. Die Personalausstattung in den Einrichtungen muss verbessert werden, ein adäquater Betreuungsschlüssel endlich anerkannt und finanziert werden“, fordert die Erste Kreisbeigeordnete. Und die Pflege müsse unter dem Stichpunkt Bürgerversicherung in ein Solidarsystem umgewandelt werden, in das die Menschen wie in die Krankenversicherung einzahlen. Und besonders wichtig sei, künftig die Ausbildung von Personal für Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser systematisch auszubauen und die Attraktivität des Berufes zu steigern. „Ich bin mir sicher, dass sich der Blick der Bürgerinnen und Bürger auf das Personal in Pflegeheimen und Krankenhäuser in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich geschärft hat“, betont die Sozialdezernentin.

„Wir sollten in einer gemeinsamen Kraftanstrengung dafür sorgen, dass sich jetzt Dinge ändern, die dann aber auch nachhaltig verändert bleiben. Wenn wir einen dichten Schutzschirm brauchen, dann über der Pflege“, macht Simmler deutlich. +++ pm