Mittelstand kritisiert Union im Streit um Insolvenzantragspflicht

Insolvenzantragspflicht weitere sechs Monate zu verlängern

Der deutsche Mittelstand kritisiert CDU und CSU für ihre Haltung zur Insolvenzantragspflicht. „Bleibt die Union bei ihrer Verweigerungshaltung, wird sie zum Totengräber von tausenden mittelständischen Unternehmen“, sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Innerhalb der Koalition hatte es zuletzt Streit gegeben, ob die zum Mai ausgelaufene Aussetzung der Insolvenzantragspflicht noch einmal verlängert werden sollte. Jerger sprach sich dafür aus, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht um weitere sechs Monate zu verlängern und begründete dies damit, dass die Corona-Hilfsgelder nach wie vor nicht vollständig ausgezahlt seien. Insolvenz anmelden zu müssen, „nur weil die Auszahlungen so schleppend und bürokratisch vorangehen“, dürfe nicht zulasten der ohnehin schon geschwächten Unternehmer gehen, so Jerger. Positiv bewertete der BVMW-Bundesgeschäftsführer dagegen die Bereitschaft von Union und SPD zur Verlängerung der Corona-Wirtschaftshilfen. Diese müsse bis zum Jahresende reichen, um den Unternehmen Planungssicherheit zu verschaffen. „Die Regierung muss alles dafür tun, dass die Unternehmen die vom Gesetzgeber verordnete Durststrecke überstehen und weiterhin Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten können“, sagte Jerger. +++