Mitteldeutsche Länder stellen Tourismus-Höhepunkte vor

Gartenträume – genießen, erleben, selber machen

Moderator Matthias Ulrich, Prof. Dr. Armin Willingmann, Martin Dulig, Wolfgang Tiefensee (v.l.n.r.)

Das Bauhaus ist 100! Die Gründung der berühmten Hochschule für Gestaltung sowie die damit verbundene Modernisierung von Kunst, Design und Architektur wird 2019 in Deutschland als eine der bedeutendsten kulturellen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts begangen. Mit zahlreichen Veranstaltungen und hochkarätigen Ausstellungen von internationaler Strahlkraft stehen das Bauhaus und die klassische Moderne im touristischen Fokus der Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann sprachen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am 7. März 2019 anlässlich der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) über die touristischen Potenziale und Höhepunkte des laufenden Jubiläumsjahres „Bauhaus100“ und stellten auch die mit Spannung erwarteten Themen für das Tourismusjahr 2020 vor.

„In Vorbereitung auf das diesjährige Bauhaus-Jubiläum ist es Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gelungen, ihr bedeutsames, originales Bauhaus- und Design-Erbe deutschlandweit in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Eine einmalige Fülle authentischer Orte der klassischen Moderne und Original-Bauten wurden und werden zu gefragten touristischen Zielen und machen die drei Länder zu einer Urlaubs- und Reiseregion, an der 2019 kaum ein neugieriger Gast vorbeikommt“, waren sich die Minister einig. „Ein Jubiläum mit einer solchen Strahlkraft bringt Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt auch nachhaltig auf die Landkarte für Reiseveranstalter und Deutschland-Urlauber – diese Qualität werden wir nutzen und neues Interesse für weitere besondere Reisethemen in unserer Region wecken.“ Die Themenvielfalt der drei Bundesländer im Tourismusjahr 2020 reicht von Musik über Gärten bis hin zur Industriekultur und bietet auch nach dem Bauhausjubiläum zahlreiche Anlässe, an sehenswerte Orte in der mitteldeutschen Region zu reisen.

Thüringen, wo alles begann

Vor 100 Jahren wurde das Staatliche Bauhaus in Weimar gegründet, heute ist es die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts. Viele Entwürfe der Bauhäusler wurden zu Design-Klassikern, die um die Welt gingen. Nun blickt die Welt auf Thüringen: dorthin, wo alles begann. Wo Gropius, Feininger, Schlemmer, van de Velde oder Wagenfeld das Fundament für eine neue, moderne Gesellschaft legten und ihre Studierenden die Provinz aufmischten. Im Jubiläumsjahr 2019 zeigt Thüringen, dass genau dieser Geist – der Geist des Aufbruchs – in den großen und kleinen Wirkungsstätten weiterlebt. 100 Jahre später werden hier die ersten Schritte der Bauhausbewegung erlebbar; mehr als 50 Ausstellungen und Veranstaltungen in 2019 zeigen, wie das Bauhaus aus Thüringen noch heute die Welt inspiriert.

Neues Museumsquartier der Moderne

„Das Bauhaus ist Besuchermagnet und das Jubiläumsjahr bietet die Chance, Thüringen noch stärker auf der ‚Landkarte der Moderne‘ zu verankern und als attraktiven Lebens- und Reiseort zu positionieren“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee am Donnerstag anlässlich der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Die Identifikation Thüringens als Ursprungsland des Bauhauses sei daher zentrales Thema für Landes- und Tourismusmarketing. Der Freistaat biete in diesem Jahr eine inspirierende Entdeckungsreise – mit Höhepunkten wie der Eröffnung des Neuen Bauhaus-Museums in Weimar und der Grand Tour der Moderne, die Kulturinteressierte rund 30 Architekturobjekte der Moderne in Thüringen entdecken lässt. Beginnen wird alles in Weimar, wie auch schon vor 100 Jahren. Am 6. April 2019 öffnen hier das Neue Bauhaus-Museum mit der ältesten Sammlung weltweit sowie das Neue Museum mit einem großen Festwochenende ihre Pforten. Angekündigt sind Konzerte, Lesungen, Theater, Musik und DJs. Die gesamte Museumslandschaft im Kern der Stadt bekommt ein neues Gesicht. Mit dem „Quartier der Moderne“, bestehend aus insgesamt drei Museen sowie einem Informationsleitsystem, herrscht in der einstigen Klassikerstadt nun auch der Geist der neuen Ideen. bauhaus.thueringen-entdecken.de und www.das-ist-thueringen.de/Bauhaus

Musikland 2020: Wir hören uns in Thüringen

2020 feiert Deutschland den 250. Geburtstag Beethovens, Thüringen feiert Bach, Schütz, Liszt, Telemann, Wagner und Clueso. Denn von B wie Bach bis Z wie Zughafen: In Thüringen ist Musik allgegenwärtig. Ob in Lebens- und Wirkungsorten großer Komponisten, in Museen, an Orten, die berühmte Musiker inspirierten, bei traditionsreichen Orchestern und renommierten Festivals oder einfach auf der Straße – im Themenjahr 2020 steht Musik in und aus Thüringen im Mittelpunkt.
Die vielerorts zu findenden Originalschauplätze sind wahre Pilgerstätten für Klassikfans aus aller Welt: Johann Sebastian Bach wurde in Eisenach geboren und hat einen Großteil seines Lebens in Thüringen verbracht; Franz Liszt komponierte in Weimar einige seiner wichtigsten Werke; und Wagner hat sich auf der Wartburg zu seiner Oper Tannhäuser inspirieren lassen. Auf der ITB ist dem „Musikland Thüringen“ deshalb eine der Themeninseln am Thüringen-Stand gewidmet. Soundduschen sowie eine virtuelle Bildergalerie der Thüringer Musiklandschaft sorgen für ein musikalisches und optisches Highlight. Zudem ist auch das Projekt „Bach in Thüringen entdecken“ mit am Musikland-Stand vertreten. Im Rahmen des Projekts werden Wirkungsstätten Bachs in Thüringen als multimediale Erlebnisräume inszeniert. Bereits jetzt stehen für 2020 schon mehr als 30 Festivals und Aufführungen im musikalischen Kalender Thüringens, darunter die Thüringer Bachwochen, das Barockfest in Gotha, der Yiddish Summer in Weimar oder die Domstufenfestspiele in Erfurt. musikland.thueringen-entdecken.de

Sachsen: Ikonen der klassischen Moderne

Sachsen hat mit seiner über 1000-jährigen Kulturgeschichte wie kaum ein anderes Bundesland das gesamte Spektrum der Architekturgeschichte zu bieten – von der Gotik, Renaissance und Barock über den Jugendstil bis zum Neuen Bauen. Wer Sachsen mit Blick auf das Bauhaus-Erbe und die klassische Moderne besucht, entdeckt manche Besonderheit – zum Beispiel die erste Gartenstadt Deutschlands, Hellerau. Auch das frühere Kaufhaus Schocken in Chemnitz, 1930 erbaut von Star-Architekt Erich Mendelsohn, oder das Wohnhaus Schminke in Löbau, erbaut von Hans Scharoun, fehlen in keinem Architektur-Lexikon. Weitere Anziehungspunkte sind das Leipziger Grassimuseum für Angewandte Kunst und das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden. „Das Bauhaus-Jubiläum bietet die einmalige Chance, die überregionale Aufmerksamkeit auf diese Orte zu lenken. Zum Jubiläum wird Sachsen mit vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen vor allem das baukulturelle Erbe würdigen und an bestehende Präsentationen und kulturelle Schwerpunktthemen, etwa das Thema Industriekultur, anknüpfen“, kündigt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig an. Unter anderem gestaltet das Grassimuseum Leipzig für Angewandte Kunst vom 18. April bis 29. September die Ausstellung „BAUHAUS SACHSEN“. Der Messeplatz Leipzig war seit 1923 für das Bauhaus enorm wichtig. Sowohl auf den Grassimessen wie auch in den Hallen der Mustermesse fanden die Bauhäusler ihr Podium für die jeweils neuen Gestaltideen. Die sächsische Industrie erwies sich als potenter Partner für die Schule. Bereits seit 2.März bis 6. Juni zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Ausstellung ZUKUNFTSRÄUME. Kandinsky, Mondrian, Lissitzky in Dresden 1919 bis 1932“ und die Kunstsammlungen Chemnitz beteiligen sich mit der Exposition „Bauhaus. Textil und Grafik 1919 – 1933“ vom 4.Mai bis 4. August. www.sachsen-tourismus.de/reisethemen/kunst-kultur/bauhaus-und-moderne/

500 Jahre Industriegeschichte – Zeugen des goldenen Zeitalters

Sachsen ist ein Ort der lebendigen Industriekultur. 2020 feiert Sachsen 500 Jahre Industriegeschichte. Dieses Jubiläum, dem ein ganzes Jubiläumsjahr und die 4. Sächsische Landesausstellung mit den Hotspots im Erzgebirge und in Chemnitz gewidmet sein werden, zeigt die ganze Bandbreite der regionalen Besonderheiten auf. Die Zeugen der Industriekultur sind heute auf anschauliche und lebendige Weise erlebbar und weit mehr als museale Gegenstände. Ob Kohle- und Erzbergbau, Architektur-, Textil-, Automobil- oder Eisenbahngeschichte: Heute bieten 53 unverwechselbare, lebendige Sachzeugen entlang der „Route der Industriekultur in Sachsen“ einen Einblick. „Ziel ist es, das Thema touristisch zu positionieren und das Vermarktungspotenzial von Industriekultur im Inland voll auszuschöpfen. In diesem Thema steckt touristisches Potenzial“, sagt Dulig. „Wer wissen möchte, wie in den vergangenen 500 Jahren die Industrialisierung die Menschen, ihre Kultur, ihre Lebensweise, die Bauwerke und ihre Identität geprägt hat, der muss nur nach Sachsen kommen und kann dies hier erleben.“ Neusten Erkenntnissen zufolge verbinden neun Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren Attraktionen zum Thema Industriekultur mit Sachsen. Im Vergleich dazu sprechen 34 Prozent das Thema Industriekultur Nordrhein-Westfalen zu, 11 Prozent Baden-Württemberg. Industriekultur ist damit zwar nicht der Reiseanlass für eine Urlaubsreise nach Sachsen. Gäste verknüpfen den Besuch von Objekten der Industriekultur jedoch gern mit Ausflügen während ihres Aufenthaltes. Insofern findet sich Industriekultur in der Angebotsgestaltung in den sieben sächsischen Reiseregionen als ein Baustein wieder. www.sachsen-tourismus.de/reisethemen/kunst-kultur/industriekultur/

Sachsen-Anhalt: Bauhaus Dessau und die Moderne erleben

Das große Medieninteresse sowie die hohe Zahl der Vorbuchungen und Anfragen in Hotellerie und Gastronomie zeigen: Sachsen-Anhalt liegt mit seinen Angeboten zum Thema „Bauhaus Dessau und die Moderne in Sachsen-Anhalt“ goldrichtig und wird die touristische Erfolgsgeschichte auch 2019 weiter schreiben. „In der geschickt gewählten Dramaturgie der Macherinnen und Macher des Jubiläums steht der Höhepunkt zum Finale in Dessau-Roßlau an: die Eröffnung des neuen Bauhaus Museum Dessau am 8. September 2019. Zum ersten Mal können Besucher dort die rund 40.000 originalen Bauhaus-Exponate in verschiedenen Ausstellungen erleben. Damit verfügen wir über die weltweit zweitgrößte Bauhaus-Sammlung“, unterstrich Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann das neue Qualitätslevel der Bauhaus-Präsentation in Sachsen-Anhalt. Bereits am 18. April 2019 zeigen sich die Dessauer Meisterhäuser in frisch restauriertem Glanz. Ebenfalls ab dem 18. April 2019 startet die Ausstellung „Bauhaus Bauten Dessau – Originale neu erzählt“. Mit dem Bauhaus Dessau im Mittelpunkt erleben die Gäste ein Reiseziel, das die Blütezeit des Bauhaus inmitten der aufstrebenden mitteldeutschen Wirtschaftsregion einzigartig präsentiert. Von dort aus führt zudem die Route der Moderne zu insgesamt 39 Bauwerken, beispielsweise in Magdeburg und Halle/Saale, deren Reichtum an Architektur und Kunst beeindruckt. Bislang noch ein Geheimtipp auf dieser Route sind zum Beispiel in Elbingerode das Diakonissen-Mutterhaus, die Piesteritzer Werkssiedlung in der Lutherstadt Wittenberg oder die Gartenstadt Johannishof in Aschersleben. www.bauhaus-entdecken.de

Gartenträume – genießen, erleben, selber machen

Zwei Millionen Besucher können nicht irren: So viele Gäste genießen jedes Jahr die schönsten 50 historischen Parks und Gärten in Sachsen-Anhalt.
Durch die „Gartenträume“ entdecken sie Spuren barocker Pracht in den Parks von Hundisburg bei Magdeburg und Blankenburg am Harz. Sie belohnen sich mit Spaziergängen durch Landschaften im „Gartenreich Dessau-Wörlitz“, das mit seinen sieben Anlagen seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Welterbe gehört. Hier schuf Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau zum ersten Mal einen Englischen Garten auf dem Kontinent, der vor allem eines zeigt: Das Schöne muss auch nützlich sein. Mindestens ebenso so beliebt sind viele „Gartenträume“-Parks aufgrund ihrer botanischen Fülle. Wer etwa die Königin der Blumen in einmaliger Pracht und Vielfalt sucht, ist im „Europa-Rosarium Sangerhausen“ bestens aufgehoben – mit rund 8.600 verschiedenen Arten und Sorten befindet sich hier – malerisch gelegen in der Goldenen Aue zwischen Kyffhäuser und Harz – die größte Rosensammlung der Welt. Tourismusminister Willingmann macht aus seinem grünen Daumen kein Geheimnis: „20 Jahre Gartenträume sind eine Erfolgsgeschichte. Die im Jahr 2000 gegründete Landesinitiative hat sich zum Vorreiter für Gartentourismus in ganz Deutschland entwickelt. Die enge Verbindung von Denkmalpflege, besonderer gärtnerischer Qualität und innovativer touristischer Vermarktung stehen für modernes Denken in Sachsen-Anhalt.“

Zum 20. Geburtstag beschenken die Parkführer ihre Gäste mit neuen Führungen. Neue Routenvorschläge verbinden „Gartenträume“-Parks mit attraktiven privaten Schaugärten. Feste, Lichternächte, klassische Konzerte vor traumhafter Kulisse und praktische Seminare im Grünen bieten unvergessliche Erlebnisse. Eine Übersicht zu allen teilnehmenden Anlagen gibt es auf www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de. +++ pm