Mit dem Flixtrain von Fulda nach Berlin und zurück

Mit dem Flixtrain auf Kultur-Trip.

Flixtrain – ja oder nein? Das ist die schwierige Frage, die sich mancher stellt, wenn sie oder er nach einer geeigneten, kostengünstigen Alternative zur Fahrt mit der Deutschen Bahn (DB) suchen. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht mit einem Flixtrain-Tripp zu zweit für rund 40 Euro von Fulda nach Berlin und zurück. Das Fazit vorweg: Wir würden es jederzeit wieder machen. Und das, obwohl einige Netz-Kommentare eigentlich gegen Flixtrain gesprochen hätten.

Mittwoch morgens um 10.07 Uhr sollte es vom Fuldaer Bahnhof losgehen. Allerdings, wie so oft bei Zugfahrten: Auch der Flixtrain hatte Verspätung. Fünf Minuten. Wegen eines Güterzugs, der die Abfahrt verzögerte, wie eine freundliche Stimme aus dem „Off“ gleich zu Beginn der Fahrt begründete. Bei dem Preis kein Grund zum Meckern. Erst Recht nicht, wenn wir letztlich pünktlich nach etwas mehr als drei Stunden in Berlin ankamen.

Trotz Verspätung am Ende pünktlich. Fotos: Michael Schwab

Klassische Schiebefenster

Erster Eindruck im Flixtrain: Sauber, bequeme Sitze, funktionierende Toiletten, Personal, das regelmäßig gut über Anschlüsse an den Haltepunkten, aber auch über die Rest-Verspätung informiert.  Außerdem steht niemand im Gang. Jeder hat einen sicheren Platz, der im Preis inbegriffen ist (auch wenn man nicht unbedingt direkt nebeneinander sitzt). Mankos, wenn überhaupt: Es gibt keine Klimaanlage. Dafür aber noch klassische Schiebefenster, die selbst dann noch funktionieren, wenn die Technik im Zug mal schlapp machen sollte. Fehlanzeige jedoch beim Bordbistro. Oder Snack-Möglichkeiten an Bord.  Auch kein Problem, denn im eigenen Rucksack ist mit Getränken, Brötchen und Süßem Vorsorge getroffen. Was wollen wir also mehr. Mit dem Auto wäre diese Berlin-Tour so weder zeitlich noch preislich zu schaffen gewesen. Außerdem fährt Flixtrain mit Ökostrom – wie die Bahn. Da schlägt das Ökoherz gleich höher.

Überflüssige Graffitis

Die Rückfahrt donnerstags um 15.26 Uhr ab dem Berliner Hauptbahnhof verlief ähnlich gut. Diesmal zwar mit etwas Verspätung, die dank des Lokführers jedoch teilweise wieder aufgeholt werden konnte. Ärgerlich hingegen die Schmierereien in der Bord-Toilette - wofür Flixtrain weiß Gott nichts kann, was freilich den so positiven Gesamteindruck leider ein wenig getrübt hat („Meckern auf hohem Niveau“). Nur weil sich unverantwortliche Zeitgenossen völlig unnötig mit überflüssigen Graffiti-Zitaten auf den freien Wänden ausgetobt haben.  Wenn diese Graffitis denn wenigstens noch schön wären!

Immer wieder Flixtrain

Zum Schluss nochmal die Frage: Flixtrain – ja oder nein? Oder lieber mit der Bahn? Wer schnell für wirklich noch kleines Geld nach Berlin fahren möchte, kann getrost den Flixtrain nehmen. Allerdings ist Frühbuchen dringend angeraten, um den „Schnäppchenpreis“ von 9,99 Euro für die einfache Fahrt und entsprechend das Doppelte für Hin- und Rückfahrt zu ergattern. Es lohnt sich. Wer es vielleicht etwas bequemer haben möchte, wählt die Bahn, wo es für Frühbucher auch attraktive Angebote gibt. Wir jedenfalls werden schon bald wieder mit Flixtrain Richtung Berlin zum Kulturtrip unterwegs sein. +++ Schwab


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