Mit dem Bus nach Hilders und durch die Ritterschlucht zur Auersburg

Ritter, Ruine und Ringelnatter

Wegen eines Wespennests musste der Aufgang zum Turm vorerst gesperrt werden. Aber auch so bieten sich den Besuchern von der Auersburg wunderbare Fernsichten in die Rhön. Foto: Sandra Limpert

Der moderne Ritter lässt sein Pferd im Stall und reist umweltbewusst im Bus an – so wie der Siebenjährige, der mit seiner Familie einen Ferienausflug zur Auersburg unternimmt, mit Schwert, Helm und Armbrust gerüstet in der Linie 32 sitzt und der Sage vom Gespenst auf der Auersburg lauscht. Diese handelt von einem ehemaligen Burgherrn, der sich auf der Flucht vor eindringenden Belagerern mit seinem Pferd in die Tiefe gestürzt haben soll und seitdem angeblich auf der Auersburg spukt. Spannend ist auch die Überlieferung vom unterirdischen Geheimgang, der bis ins Tanner Schloss geführt habe.

Eine Exkursion zur Auersburg ist nicht nur empfehlenswert, um die Phantasie kleiner Ritter und Ritterfräulein zu beflügeln, während sie in der historischen Kulisse spielen. Schon der Wanderweg durch die Ritterschlucht zu der auf einem Bergsporn gelegenen fast tausend Jahre alten Ruine bietet zahlreiche schöne Natureindrücke – und dank des Vogelkundepfads, den der NABU-Ortsverein Hilders 1991 angelegt hat, zudem interessante Informationen über Spechte, Rotkehlchen und Co sowie Wissenswertes zu Insekten und Amphibien. In der Burg leben verschiedene Fledermausarten, zu deren Schutz der Eingang des vermeintlichen Geheimgangs vergittert worden ist – was die Sache für Kinder nicht weniger faszinierend macht. Lediglich der Aufgang zum Turm bleibt wegen eines Wespennests bis vorerst gesperrt.

Hilders ist mit dem Bus in den Ferien gut zu erreichen. Bereits ab 7.10 Uhr gelangt man mindestens einmal die Stunde mit den Linien 21, 30 und 32 vom ZOB in Fulda nach Hilders. An Wochenenden ergänzen sich die Linien 32 und 90 zwischen 10 Uhr und 16 Uhr zu einem stündlichen Angebot. Als Einstieg in eine Wanderung zur Auersburg bietet sich die Haltestelle Sandenhof in Hilders an. Von dort sind es, vorbei an landwirtschaftlichen Gehöften mit weidenden Pferden und Schafen, nur etwa 500 Meter bis zum Beginn des Vogelkundepfads „Ritterschlucht“. Von Montag bis Freitag halten die Linien 21 und 30 (erste Ankunft um 8.30 Uhr), samstags und sonntags die Linien 32 und 90 (erste Ankunft um 10.52 Uhr).

Für den Rückweg von der Auersburg empfiehlt Beate Spiegel-Schäfer, Mitarbeiterin der Tourist-Information Hilders, nicht wieder den gleichen Weg zu nehmen, sondern am Abzweig hinter dem Fischteich der Beschilderung der Hochrhöner Extratour „Hilderser“ (ein rotes „H“ auf weißem Grund) zu folgen. „Dann läuft man den Teil des abwechslungsreichen Rundwegs, der an Huteflächen vorbeiführt, tolle Aussichten ins Ulstertal bietet und im Ort am Kneipp-Tretbecken endet“, erläutert sie. Insgesamt etwa sechs Kilometer misst diese Tour. Auf dem etwa einen Kilometer langen Weg vom Tretbecken zur Bushaltestelle ZOB, von wo aus wochentags der letzte Bus nach Fulda um 18.10 Uhr abfährt, passieren die Wanderer diverse Einkehrmöglichkeiten und eine Eisdiele. Am Wochenende sollte man Verpflegung mitnehmen und die überdachten Picknickbänke in der Burg nutzen, da dann der letzte Bus nach Fulda um 16.52 Uhr startet.

Aber auch mit einer ausgiebigen Rast und dem Genuss der wunderbaren Fernsicht auf die Hohe Rhön aus reicht die Zeit von 10.52 Uhr bis zur Rückfahrt um 17 Uhr (Haltestelle Sandenhof), um die 1,5 Kilometer lange Ritterschlucht hin- und rückwärts zu durchqueren. Knapp könnte es allerdings werden, wenn der tapfere Ritter am Biotop erst weitergehen möchte, wenn er eine Ringelnatter zu Gesicht bekommen hat. Fahrplaninformationen unter www.LNG-fulda.de oder Telefon (0661) 96942-0.

Wettbewerb: Mit Unterstützung des Landkreises Fulda hat die Lokale Nahverkehrsgesellschaft einen Wettbewerb ausgeschrieben, um die Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln besser kennenzulernen. Kinder aller Altersstufen können von ihren bei einem Ausflug mit Bus und/oder Bahn gemachten Erfahrungen in Form von Geschichten Fotos oder Bildern berichten. Einsendungen nimmt bis zum 18. August die Lokale Nahverkehrsgesellschaftsgesellschaft, Zieherser Weg 2, 36037 Fulda entgegen, auch gerne als e-Mail unter info@LNG-Fulda. +++