Berlin. Der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung der Union, Carsten Linnemann (CDU), hat von seiner Partei nach dem Austritt von Erika Steinbach mehr Debattenkultur verlangt. "Wenn die CDU-Führung eine Entscheidung trifft, dann muss das erst einmal breit in der Partei diskutiert werden", sagte Linnemann der "Welt". "Das geschah aber bei vielen Themen nicht. Die CDU muss wieder mehr Diskussion zulassen und auch aushalten."
Für Steinbach zeigt Linnemann dabei ein gewisses Verständnis: "Ich bin in einigen Punkten durchaus bei ihr. Etwa, wenn sie beklagt, dass wir keine richtige Opposition mehr haben. In der Euro-Krise und der Flüchtlingspolitik hat der Bundestag in den Augen vieler Bürger faktisch mit einer Stimme gesprochen." Linnemann wirft der Politik vor, zu häufig Antworten zu geben auf Fragen, die keiner stelle. Als Beispiel nannte er den Appell, Flüchtlinge nicht unter Generalverdacht zu stellen. "Das ist Plastik-Sprech. In Deutschland werden Flüchtlinge von den Bürgern nicht unter Generalverdacht gestellt. Punkt. Wer ständig davor warnt, lenkt von den Fakten ab."
Linnemann wirft der CDU und den übrigen im Bundestag vertretenen Parteien vor, auf diese Weise die AfD groß gemacht zu haben. "Die Parteien im Bundestag haben selbst dafür gesorgt, dass die AfD mehr und mehr Stimmen bekommt." Indem sich Politik zu oft um Antworten auf berechtigte Fragen herumgedrückt habe, habe sie selbst dazu beigetragen, dass das postfaktische Zeitalter eingeleitet worden sei, sagte Linnemann. Auch habe die CDU in der Vergangenheit zu sehr den personellen Unterschied zu den anderen Parteien gesucht und zu wenig in der Sache. "Es gibt ein Vakuum", sagte der CDU-Politiker. "Und Vakuum füllt sich immer. Das Vakuum muss die Union füllen." +++

Ich schlage vor: mehr Ausschlußkultur:
Interessant zu wissen, wem die CDU/CSU so alles Heimat und Stimme gibt bzw. gab. Und wenn es nur ein "kleiner dritter Bürgermeister" einer kleinen Gemeinde oder ein "großer, der Dummschwätzerei anheimgefallener EU-Kommissar" ist.
Weitere Fälle:
Wiederholt hat sich die Leipziger MdB Bettina Kudla auf peinlichste Weise ausfällig geoutet. Sie hat sich damit in die Riege von Frau Steinbach, die immer noch im Fraktionsvorstand der Union sitzt, und Konsorten aufgeschwungen. Aber auch auf regionaler Ebene sind derartige peinliche Gestalten, die auch bundesweit, z.T. sogar weltweit, durch ihre Ausfälle bekannt geworden sind, immer wieder in Erscheinung getreten. Ich erinnere an die unsägliche Frau Boher, die immer noch Mitglied der örtlichen CSU-Fraktion im Gemeinderat in Zorneding ist. Ich erinnere an Herrn Wilms, dessen Parteiausschluß aus der (Rheinland-pfälzischen) CDU wohl "stecken geblieben" ist.
Und dann auch noch der CDU-Landesverband in Berlin und der CDU-Kreisverband in Main-Kinzig!
http://youtu.be/sBom50KrkBk
Viel Spaß beim Anhören.
PS: In diesem Zusammenhang sollten durchaus auch nennenswerte Parteispender nicht vergessen werden wie z.B. Frau Klöckners Herr Mauss, der aktuell in der Rheinland-Pfälzer CDU Furore macht!