Der Vogelsbergkreis will auch im kommenden Jahr massiv in seine Infrastruktur investieren. Trotz der finanziellen Belastung durch den Neubau des Kreiskrankenhauses in Alsfeld sollen 2026 weitere 16 Millionen Euro in verschiedene Projekte fließen. Das kündigte Landrat Dr. Jens Mischak (CDU) am Montag bei der Einbringung des Haushaltsplanentwurfs in den Kreistag an.
Der Klinikneubau in Alsfeld bleibt dabei die mit Abstand größte Investition des Landkreises. Insgesamt werden rund 97 Millionen Euro veranschlagt, 43 Millionen davon muss der Kreis in den kommenden Jahren selbst aufbringen. „Das ist die größte Investition in der Geschichte des Vogelsbergkreises“, sagte Mischak.
Ein Schwerpunkt liegt auch im Bildungsbereich. Für die Oberwaldschule in Grebenhain sind im kommenden Jahr 1,2 Millionen Euro für Planung und Umsetzung des dritten Bauabschnitts vorgesehen. In der mittelfristigen Finanzplanung sind weitere 7,85 Millionen Euro eingeplant. Insgesamt soll die Sanierung und Modernisierung des Schulstandorts mit rund 700 Schülerinnen und Schülern den Kreis etwa 20,35 Millionen Euro kosten.
Rund eine halbe Million Euro will der Kreis zudem in die Digitalisierung der Schulen investieren. Sollte der Bund gemeinsam mit den Ländern den Digitalpakt fortsetzen, würde sich dieser Betrag um weitere eine Million Euro erhöhen, so Mischak. Geplant ist, sämtliche Klassenräume mit modernen interaktiven Tafelsystemen auszustatten. Außerdem sollen PC-Arbeitsplätze, technische Systeme, Lösungen zur Ausfallsicherheit sowie mobile Endgeräte erneuert und erweitert werden.
An der Stadtschule Alsfeld ist der Bau eines neuen Multifunktionsgebäudes mit Mensa vorgesehen, da die vorhandene Mensa für die steigende Zahl an betreuten Schülerinnen und Schülern nicht mehr ausreicht. Das Gebäude soll auch außerhalb der Mittagszeit genutzt werden können. Für das Projekt sind Gesamtauszahlungen von 2,15 Millionen Euro vorgesehen. 70 Prozent der Kosten werden durch das Start-Chancen-Programm des Bundes gedeckt.
Ein weiteres Schulprojekt betrifft die Cornelia-Funke-Schule in Schwalmtal. Im Zuge der geplanten Zusammenlegung der Standorte Storndorf und Brauerschwend ist ein Erweiterungsbau am Standort Brauerschwend vorgesehen. Für Planungskosten sind 500.000 Euro im Haushaltsjahr 2026 eingeplant, hinzu kommen 140.000 Euro für den Grundstücksankauf. Die Gesamtkosten werden laut Mischak bei rund vier Millionen Euro liegen.
Auch die Kreisverwaltung soll von Investitionen profitieren. Für den Ausbau der IT-Infrastruktur sind 1,2 Millionen Euro veranschlagt. „Ich erwarte mir davon, das Tempo der Digitalisierung in der Verwaltung deutlich zu steigern und greifbare Fortschritte zu erzielen“, sagte der Landrat. Schwerpunkte sind der weitere Ausbau der E-Akte und die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, das digitale Antragsverfahren für Verwaltungsleistungen ermöglicht.
In den Bereich Verkehr fließt ebenfalls Geld: Die Kreisstraße von Mücke-Ilsdorf bis zur Kreisgrenze bei Grünberg-Klein-Eichen soll grundhaft erneuert werden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Landkreis Gießen umgesetzt. Dafür sind rund 545.000 Euro im Haushalt eingeplant.
Darüber hinaus will der Kreis künftig ein kreisweites Starkregen-Frühalarmsystem einführen. Dafür ist eine halbe Million Euro vorgesehen. „Dieses System ermöglicht es uns, Starkregenereignisse frühzeitig zu erkennen, um Behörden, Einsatzkräfte und die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und zu informieren“, erklärte Mischak.
Mit dem Haushaltsplanentwurf 2026 setzt der Vogelsbergkreis nach Angaben des Landrats klare Schwerpunkte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz – trotz der erheblichen finanziellen Herausforderungen durch den Klinikneubau. +++

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