Mischak besichtigt Homberger Unternehmen KAMAX

Kamax-Schrauben finden sich in nahezu jedem Auto

Kai Uwe Braun und Dr. Markus Schiffmann stellen Erstem Kreisbeigeordnetem Dr. Jens Mischak, Hombergs Bürgermeisterin Claudia Blum, Andrea Ortstadt (Wirtschaftsförderung) und Harald Raschel vom Arbeitgeberservice der KVA Vogelsbergkreis Kommunales Jobcenter (von rechts) das neue Ausbildungszentrum vor. Foto: Sabine Galle-Schäfer

KAMAX fährt immer mit, wenn der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak mit seinem Wagen im Vogelsbergkreis unterwegs ist – also im übertragenen Sinne. Denn in nahezu jedem Auto sind Schrauben vom weltweiten Automobilzulieferer verbaut, mal in der Gutbefestigung, mal im Zylinderkopf oder auch in der Radaufhängung. 859 Millionen Schrauben werden allein im KAMAX-Werk in Homberg (Ohm) pro Jahr gefertigt, weltweit werden an den zwölf Standorten der Gruppe 3,5 Milliarden Verbildungselemente hergestellt, die dann in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Das sind schon beeindruckende Zahlen, die Dr. Markus Schiffmann, der Technische Geschäftsführer Operations Deutschland, und Personalleiter Kai Uwe Braun dem Vogelsberger Wirtschaftsdezernenten Dr. Mischak bei seinem Besuch im Homberger Werk präsentieren.

Der Erste Kreisbeigeordnete würdigt vor allem auch die Rolle des Unternehmens als bedeutender Arbeitgeber in der Region. So sind allein im Werk Homberg mehr als 700 Mitarbeiter beschäftigt. Am gesamten Standort mit der Holding sowie dem Werkzeugbau (Tools & Equipment) sind es rund 1.000, weltweit sogar um die 3.500 Beschäftigte. In Homberg werden 138 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, an allen Standorten zusammen beläuft sich der Jahresumsatz auf rund 750 Millionen Euro. Noch eine weitere Zahl: Im Jahr werden in Homberg 50.000 Tonnen Stahl verarbeitet, das bedeutet, dass pro Tag 200 Tonnen Stahl zu Schrauben umgeformt werden.

„Wir sind relativ breit aufgestellt“, sagt Dr. Schiffmann. Allerdings ausschließlich im Bereich Verbindungselemente sowie komplexe Kaltformteile für die Automobilbranche beziehungsweise für Nutzfahrzeuge. „KAMAX-Schrauben gibt es nicht im Baumarkt“, bekräftigt Schiffmann, „das ist in der Qualität der Schraube begründet. Für unsere Hochleistungsschrauben gibt es im Haushalt normalerweise keine Verwendung.“

Wie diese High-Tech-Schrauben entstehen, darüber informiert sich Dr. Mischak bei einem anschließenden Rundgang durch die Werkshallen. In Augenschein nimmt er dabei auch das neue Ausbildungszentrum, das Ende vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurde. 44 Auszubildende werden derzeit für die beiden Standorte Homberg (Ohm) und Osterode (Harz) fit gemacht für die Industrie 4.0. Angeboten werden allein neun unterschiedliche Ausbildungsberufe, hinzu kommen sechs duale Studiengänge.

„Wir haben auf den Fachkräftemangel reagiert. Um attraktiv zu sein, haben wir nicht zuletzt in unser Ausbildungszentrum investiert“, sagt Kai Uwe Braun. Dr. Mischak lobt die „idealen Ausbildungsbedingungen bei KAMAX“ und regt an, das Zentrum möglicherweise auch für kleinere Firmen und deren Azubis zu öffnen. „Denn für unsere kleineren Betriebe im Vogelsbergkreis wird es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden.“
Auch nach der Ausbildung können KAMAX-Mitarbeiter zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung nutzen. „Um unsere Fachkräfte zu halten, zeigen wir die verschiedensten Karrierepfade auf“, erläutert Braun. So werden unter anderem Techniker- oder Meisterausbildungen angeboten, natürlich auch zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen, damit die Mitarbeiter sich neuen Herausforderungen stellen können.

Eine davon wird die fortschreitende Digitalisierung sein, zeigt sich Dr. Schiffmann überzeugt. Aber auch die Entwicklung in Sachen Elektromobilität hat KAMAX fest im Blick. „Die Anzahl der Schrauben, die in einem Verbrennungsmotor vorkommen, ist beim E-Auto geringer“, erklärt Dr. Schiffmann. „Wir sehen, dass sich der Markt verändert und bereiten uns darauf vor. Wir haben bereits Trendprodukte wie Leichtbau- oder ultrahochfeste Schrauben zur Serienreife gebracht“, so der Technische Geschäftsführer der deutschen Oparations. Dr. Schiffmann ergänzt: „Natürlich müssen wir immer auch rechts und links der Schraube gucken.“ Abschließend dankt Dr. Mischak für den „sehr interessanten Besuch“ im Werk und lobt die innovative Ausrichtung des Unternehmens. +++