Mieten in Fulda in 6 Jahren um 42,7 Prozent gestiegen

Wohnungen im Kreis Fulda knapp

Das Wohnen fängt beim Wählen an, das meint jedenfalls die IG BAU. „Für die Mieten im Landkreis Fulda gibt es seit Jahren nur eine Richtung – nämlich immer nach oben“, sagt Doris Hammes. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Mittelhessen beruft sich dabei auf eine Mietpreis-Analyse des Pestel-Instituts. Im Fokus der Untersuchung steht der Anstieg der Kosten fürs Wohnen, die der Staat übernimmt, wenn Haushalte auf Hartz IV angewiesen sind: Selbst die Kaltmiete für Wohnungen mit einfachem Standard ist demnach im Kreis Fulda von 4,30 Euro pro Quadratmeter (im Januar 2015) auf 6,10 Euro (im April 2021) enorm angestiegen – ein Plus von 42,7 Prozent.

Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise haben im gleichen Zeitraum deutlich weniger zugelegt – nämlich um 9,8 Prozent, so das Pestel-Institut. „Die neue Bundesregierung muss sich enorm ins Zeug legen und für mehr Wohnungen sorgen“, so Doris Hammes. Es fehlten vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen – gerade auch im Kreis Fulda. „Die Situation im Kreis Fulda ist damit Teil der bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt“, sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Das Drehen an der Mietspirale müsse ein Ende haben. „Die Mieten müssen wieder runter. Dafür muss der Neubau aber deutlich nach oben gehen – vor allem bei den bezahlbaren Wohnungen und bei Sozialwohnungen“, fordert Feiger. Deshalb müsse die neue Bundesregierung „schleunigst ein dickes Wohnungsbau-Paket“ auf den Weg bringen.

„Damit das passiert, ist eine Botschaft wichtig: Das Wohnen fängt beim Wählen an“, so Feiger. Der IG BAU-Chef appelliert deshalb, „einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen“. Es gebe Parteien, die bereits klare Zielmarken beim Neubau von Wohnungen gesetzt hätten. Andere dagegen blieben vage und vermieden konkrete Zahlen. +++ pm