Meuthen wirft Medien Kampagne vor

Gezielte "Versuche" sein "Image tatsächlich zu beschädigen"

AfD

Berlin. Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen sieht sich wegen der Berichterstattung über sein vorübergehendes Doppelmandat im EU-Parlament und dem Landtag von Baden-Württemberg einer Kampagne ausgesetzt. Meuthen beklagte gezielte „Versuche“ von Journalisten, sein „Image tatsächlich zu beschädigen“, sagte er der „Bild“. Es handele sich in Wirklichkeit „um einen geordneten Übergang in einem Zeitraum von fünf Wochen unter Wegfall von Bezügen“. „Hier von einem Doppelmandat zu sprechen ist absolut irreführend“, so Meuthen.

Auf die Frage, wie er aus dem fernen Brüssel als EU-Abgeordneter die Partei lenken wolle, sagte Meuthen: „Zunächst werde ich – anders als Bernd Lucke – nicht in Brüssel leben. Die Partei kann ich mit Gewissheit aus dieser neuen Aufgabe heraus sogar besser führen, als das bisher als Fraktionschef von Stuttgart aus möglich war.“ Meuthen äußerte sich auch über eine mögliche Zusammenarbeit mit seinem Konkurrenten um die Parteiführung Georg Pazderski. Meuthen antwortete auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, mit Pazderski, der am Dienstag seine Kandidatur für einen Chefposten bekanntgab, eine Doppelspitze zu bilden: „Selbstverständlich, natürlich kann ich mir ein Doppel mit ihm vorstellen“, sagte er der Zeitung. Gleichzeitig fügte Meuthen aber einschränkend an: „So wie mit anderen auch.“

Meuthen sagte, er sei „zu Beginn dieser Woche“ von Pazderski über dessen Ambitionen informiert worden. Einen Alternativkandidaten zu Pazderski will Meuthen nicht vorschlagen: „Ich bleibe bei meiner Haltung, niemanden zu benennen, zugleich auch niemanden auszuschließen. Es entscheiden über alle Positionen allein die Delegierten, und das werden Sie ganz sicher klug tun.“ Meuthen erklärte zudem, er werde „aus allen Ecken der Partei nachdrücklich gebeten, zu kandidieren“. Meuthen bekräftigte, er habe „Unterstützung aus allen Strömungen der Partei, weil ich in der Mitte stehe“. Auf die Frage, ob er in Hannover mit einer Kampfkandidatur der AfD-Bundestagsfraktionsvorsitzenden Alice Weidel rechne, antwortete Meuthen mit: „Nein“. +++