Merkel: „Gegen uns kann keine Regierung gebildet werden“

Wahlausgang "Niederlage der Großen Koalition"

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht nach der Bundestagswahl die strategischen Ziele der CDU erreicht: „Wir haben einen Regierungsauftrag erhalten, gegen uns kann keine Regierung gebildet werden“, sagte Merkel am Sonntagabend im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. Dennoch hätte sie sich „ein besseres Ergebnis erhofft“. Den bevorstehenden Einzug der AfD in den Bundestag nannte sie eine „große Herausforderung.“ Die Wähler der AfD wolle man zurückgewinnen.

CDU-Wirtschaftsrat: Wahlausgang „Niederlage der Großen Koalition“

Der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, macht die Große Koalition und die Flüchtlingskrise für den Wahlausgang verantwortlich: „Das ist eine krachende Niederlage der Großen Koalition. Bei weniger als 60 Prozent für Union und SPD kann man nicht mehr von einer Großen Koalition sprechen, ohne Etikettenschwindel zu begehen“, sagte er der „Bild“. „Die CDU ist deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben, weil in der letzten Phase die ersten Fehler der Flüchtlingspolitik durch unklare Kommunikation wieder stärker ins Bewusstsein gerückt sind.“ Indirekt kritisierte Steiger auch den wirtschaftspolitischen Kurs der Union: „Mit der FDP unter Christian Lindner gibt es wieder eine marktwirtschaftliche Stimme neben dem Wirtschaftsflügel der Union im Parlament! Der FDP ist es übrigens auch zu verdanken, dass nicht mehr bürgerliche Wähler abgewandert sind, die mit der anfänglichen Flüchtlingspolitik unzufrieden waren.“

Bundeswahlleiter veröffentlicht vorläufiges Endergebnis

Nach der Wahl zum 19. Deutschen Bundestag hat der Wahlleiter in der Nacht zu Montag das vorläufige amtliche Endergebnis veröffentlicht. Demnach kommt die Union bundesweit auf 33,0 Prozent, die SPD auf 20,5 Prozent. Die Linken erreichen 9,2 Prozent, die Grünen 8,9 Prozent, die FDP 10,7 Prozent, die AfD 12,6 Prozent. Unter den „sonstigen Parteien“ kommen die Freien Wähler und die Satire-Partei „Die PARTEI“ auf jeweils 1,0 Prozent, gefolgt von der Tierschutzpartei mit 0,8 Prozent. Die Piraten erreichen nur noch 0,4 Prozent – ebenso wie die NPD. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 Prozent – der höchste Wert seit 2005. +++

Ergebnisse im Regionalen Wahlkreis 174

Brand (CDU) 45,3%

Kömpel (SPD) 19,9%

Rammler (GRÜNE) 5,5%

Amoozegar (DIE LINKE) 4,8%

Hohmann (AfD) 17,8%

Sybille von Brunn (FDP) 5,2%

Kohlhepp (NPD) 0,4%

Krebühl (FREIE WÄHLER) 1,0%

Landratswahl in Fulda Woide über 70%