Merkel begrüßt Luftschlag durch Westmächte in Syrien

May: Luftschlag war in britischem Interesse

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Berlin. Bundeskanzlerin Merkel hat den Militärschlag durch die USA, Großbritannien und Frankreich in Syrien begrüßt. „Der Militäreinsatz war erforderlich und angemessen“, sagte Merkel am Samstagvormittag. Damit werde die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes gewahrt und das syrische Regime vor weiteren Verstößen gewarnt. „Wir unterstützen es, dass unsere amerikanischen, britischen und französischen Verbündeten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in dieser Weise Verantwortung übernommen haben“, so Merkel.

Im syrischen Duma seien vor wenigen Tagen durch einen „abscheulichen Chemiewaffenangriff“ zahlreiche Kinder, Frauen und Männer ums Leben gekommen. „Alle vorliegenden Erkenntnisse weisen auf die Verantwortung des Assad-Regimes hin, das auch in der Vergangenheit vielfach Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat“, sagte die Kanzlerin. Zum wiederholten Mal habe Russland auch im vorliegenden Fall durch seine Blockade im UN-Sicherheitsrat eine unabhängige Untersuchung der Geschehnisse verhindert. 100 Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkrieges sei die Weltgemeinschaft aufgerufen, „einer Erosion der Chemiewaffenkonvention entgegenzuwirken“. Deutschland werde „alle diplomatischen Schritte in diese Richtung entschlossen unterstützen“, sagte Merkel.

May: Luftschlag war in britischem Interesse

Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat den gemeinsam mit den USA und Frankreich durchgeführten Luftschlag in Syrien verteidigt. Dieser sei im britischen Interesse gewesen. „It was the right thing to do“, sagte May am Samstagvormittag in London vor Journalisten. Es habe sich um einen „begrenzten und gezielten“ Einsatz gehandelt. Erneut warf sie dem Assad-Regime vor, Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen. Der Luftschlag am frühen Samstagmorgen sei darauf gerichtet gewesen, militärische Standorte, die im Zusammenhang mit Chemiewaffen stehen, zu treffen. Unterdessen teilte das russische Militär mit, die syrische Luftabwehr habe 71 von 103 Raketen der Westmächte abgefangen. Bei den erfolgreichen Einschlägen sollen mehrere Menschen verletzt, aber niemand getötet worden sein, berichtete das syrische Staatsfernsehen. +++