Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich vor ihrem Besuch in der Türkei besorgt über die Zustände dort geäußert und die Regierung zu Änderungen gemahnt. "Natürlich bereiten uns einige Entwicklungen in der Türkei große Sorgen", sagt sie in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Merkel monierte, dass "der Prozess der Annäherung und Aussöhnung mit den Kurden im letzten Jahr abgebrochen" sei. Die PKK sei auch aus deutscher Sicht eine terroristische Vereinigung, bekräftigte die Kanzlerin, sagte aber weiter: "Wir wollen, dass die kurdische Bevölkerung ihren gleichberechtigten Platz und eine gute Zukunft in der Türkei hat."
Die vom türkischen Parlament beschlossene Aufhebung der Immunität von Abgeordneten sei "mit schwerwiegenden Folgen" für kurdische Politiker verbunden, das erfülle sie "mit großer Sorge". Merkel kündigte an, dass sie mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag über "alle wichtigen Fragen" sprechen wer de. Merkel wies den Vorwurf zurück, dass sie sich mit dem Flüchtlingsabkommen in eine einseitige Abhängigkeit von der Türkei begeben habe. "Es gibt natürlich wechselseitige Abhängigkeiten, Sie können es auch einfach die Notwendigkeit zum Interessenausgleich nennen", sagte sie der Zeitung. Ausgleich heiße nicht völlige Übereinstimmung mit der Politik eines Landes.
Sie äußerte grundsätzlich: "Wir werden deshalb immer auch Kritisches in der Entwicklung eines Landes ansprechen, und zwar öffentlich wie nichtöffentlich." Merkel nannte den Interessenausgleich mit der Türkei fair. Es liege auch nicht im Interesse der Türkei, "wenn entlang ihrer Küste eine der größten Menschenschmuggelaktivitäten stattfindet, die man sich vorstellen kann". Die Kanzlerin äußerte sich gegenüber dem Blatt erstmals zum jüngsten Streit zwischen Ankara und Brüssel über die Aufhebung der Visumpflicht für Türken. Die 2013 vereinbarten Bedingungen müssten zuvor erfüllt werden, sagte sie. Und weiter: "Das betrifft nun mal die Standards in der Türkei und erfordert dort Änderungen." Änderungen am Anti-Terror-Gesetz, wie die EU sie fordert, hatte der türkische Präsident kürzlich abgelehnt. Merkel sagte dazu: "Ich konzentriere mich darauf, genau zu beobachten, wie die Türkei mit ihren Zusagen umgeht. Bis jetzt setzt sie sie verlässlich um, und natürlich werde ich mit dem türkischen Präsidenten über den Stand der Dinge sprechen."
Oppermann fordert "Klartext" bei Türkei-Besuch
Kurz vor ihrem Türkei-Besuch wächst der Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), entschiedener gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufzutreten. "Statt Demokratie und Rechtsstaatlichkeit setzt Präsident Erdogan auf Repression und Ausgrenzung", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann zu "Bild am Sonntag". "Dazu darf Deutschland nicht schweigen. Kanzlerin Merkel sollte ein deutliches Zeichen setzen und sich mit Vertretern der türkischen Opposition treffen. Mit Präsident Erdogan muss Merkel jetzt Klartext reden." Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte BamS: "Merkel darf vor Erdogan nicht einknicken, nur damit er ihr und Europa weiter die Flüchtlinge vom Hals hält." Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Erika Steinbach, forderte den Abbruch der Verhandlungen über EU-Beitritt und Visafreiheit: "Angesichts der dramatischen Entwicklungen in der Türkei müsste die EU den Beitrittsprozess komplett abbrechen. Das ist die Botschaft, die Merkel überbringen sollte", sagte Steinbach dem Blatt. Auch die geplante Visumfreiheit für die Türkei müsse umgehend gestoppt werden: "Wenn Merkel und die EU die Visumfreiheit zulassen, wird das zur Selbstzerstörung beitragen." Merkel reist am Sonntag zum ersten UN-Nothilfegipfel nach Istanbul. Am Abend will sie sich mit Vertretern der Zivilgesellschaft treffen. Am Montag spricht sie mit Erdogan. +++ fuldainfo

Frau Merkel
in der Türkei Politik haben Sie Versagt und Sie Versagen immer wieder, jetz machen sie sich sorge um die Türkei Politik, sie Frau Merkel sie sind sehr, sehr Naiv treten sie zurüeck sie haben genügend schaden eingerichtet