Mensch- und Herzlichkeit bei Eichenzeller Inklusionsveranstaltung

Hering lobte Eichenzell als bundesweite Vorbildregion

Inklusion wird in der Gemeinde Eichenzell sehr intensiv gelebt. Das wurde erneut bei der großen Inklusionsveranstaltung mit Bürgerfest rund um das Eichenzeller Handwerkerhaus bewiesen, wo fünf Vereine aus Eichenzell gemeinsam eine Festveranstaltung organisierten, welche von einem ganz besonderen Flair gekennzeichnet war. Anlässlich des diesjährigen europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, der 2022 bereits zum 30. Mal immer um den 5. Mai bundesweit mit Aktionen stattfindet, wurde im Kernort Eichenzell bei sommerlichen Temperaturen ein schönes Fest veranstaltet, wo gleichzeitig auf die Probleme behinderter Menschen hingewiesen wurde.

Zahlreiche Bürger und viele Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen haben sich auf dem Festgelände getroffen, ausgetauscht und miteinander gefeiert. HKV-Ehrenvorsitzender Leopold Eismann, Roman Hein (Bewohner Eichenzeller Herrenhaus) und Andrea Tabaka (AWO Quartiersmanagerin Eichenzell) begrüßten die gut gelaunten Besucher. Danach moderierte Inklusionsnetzwerkerin Tanja Röbig durch die zahlreichen Grußwortredner. Als besonderer Ehrengast konnte Rika Esser als Beauftragte der hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen in Eichenzell begrüßt werden. Sie blickte zurück auf den ersten europäischen Protesttag in den 90er-Jahre und freute sich, dass seither viel in der Behindertenarbeit und bei der Barrierefreiheit erreicht werden konnte. „Trotzdem gibt es noch viel zu tun und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen kann nur in der Gemeinschaft gelingen“, so Rika Esser. Die engagierte Behindertenbeauftragte freute sich, dass man Inklusion und Teilhabe in Eichenzell bereits gut verstanden habe.

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand übernahm nach eigenen Worten sehr gerne die Schirmherrschaft für die Eichenzeller Inklusionsveranstaltung und brachte in seinem Grußwort zum Ausdruck, das es enorm wichtig sei, nicht nur auf physische Barrieren, sondern auch auf Barrieren im Kopf immer wieder aufmerksam zu machen. Michael Brand:“ Wir müssen uns für Inklusion starkmachen und wer Inklusion will, der findet auch Wege dafür.“ Die Grünen-Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel brachte in ihrem Grußwort zum Ausdruck, wie wichtig ihr die gemeinsame Teilhabe und Inklusion am Herzen liegt. Brünnel: „Wir brauchen nicht nur Berührungspunkte, sondern ein gelebtes Miteinander. Das ist nicht nur ein Wunsch, sondern auch gesetzlich verankert“. CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Hering lobte die Gemeinde Eichenzell als bundesweite Vorbildregion, wie Inklusion gelingen kann. „Wir müssen Barrieren erkennen und überwinden“, so Thomas Hering. Sebastian Bönisch berichtete in seinem Grußwort als Geschäftsführer von antonius-gemeinsam leben von dem großartigen ehrenamtlichen Engagement im Zusammenhang mit dem neu gegründeten Inklusionsnetzwerk „Leben und Arbeiten in Eichenzell“ und er brachte zum Ausdruck, das Inklusion nur in der Gemeinschaft und in Kooperation gelingen kann. Bürgermeister Johannes Rothmund brachte in seinem Grußwort zum Ausdruck, das Inklusion selbstverständlich sein sollte und das eine inklusive Gemeinde nur zusammen mit vielen Ehrenamtlichen und engagierten Bürgern funktionieren kann. Dann würde es spürbar sein, dass Inklusion wirklich Spaß machen kann, so Rothmund.

Udo Bauch bemängelte als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter, dass es trotz aller Bemühungen immer noch nicht möglich ist, dass Menschen mit Behinderungen ein Leben ganz ohne Barrieren führen können. Udo Bauch: „Der Abbau von Barrieren muss unbürokratisch erfolgen und darf nicht an fehlenden Finanzmitteln scheitern“. Er bat alle anwesenden Politiker darum, sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass Barrierefreiheit in allen Bereichen zur Selbstverständlichkeit wird und das die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen endlich vollständig realisiert wird. Die Fuldaer Kreisbeigeordnete Daniela Böschen übermittelte die Grüße von Landrat Bernd Woide und brachte zum Ausdruck, wie wichtig dem Landkreis und ihr persönlich eine funktionierende Inklusion ist.

Auch die Fuldaer Kreisbeigeordnete Beate Fischer und Michael Schmidt (Geschäftsführer Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Hessen-Nord), unterstrichen in ihren Grußworten die Wichtigkeit von Barrierefreiheit und Inklusion. Beide lobten das soziale Engagement und die bisherigen Inklusionsbemühungen in der Gemeinde Eichenzell für Menschen mit Behinderungen. Als Gastgeber der Inklusionsveranstaltung fungierte der Handwerker- und Kulturverein 1894 Eichenzell e.V.. Für eine abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung sorgte die beliebte Eichenzeller Herrenhausband, der Gesangsverein Concordia Eichenzell, der Musikverein Eichenzell, Sängerin Kimy (Kimberly Pompetzki) & Jonas Langstein und Sängerin Regina Schäfer.

Der Verein „Leben und Arbeiten in Eichenzell“ und der Rhönklub ZV Eichenzell sorgten für ein tolles Kinderprogramm. Eine bunte Luftballonaktion und eine große Tombola rundeten das Festprogramm ab. Am Aktionstag sah man überall zufriedene Gesichter und gut gelaunte Besucher. Die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen war an diesem Fest bei allen Aktionen deutlich zu spüren. So kann Inklusion funktionieren. Das Organisationsteam mit Andrea Tabaka (AWO), Felix Beusch (Herrenhaus) und Udo Bauch (ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter) zeigte sich sehr zufrieden mit der gelungenen Inklusionsveranstaltung. Alle drei bedankten sich bei allen Mitwirkenden, Sponsoren, Grußwortrednern und Unterstützer der Veranstaltung. +++ ub

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