Meilenstein für chronisch Kranke und Erschöpfte

700.000 Euro zusätzlich für universitäre Erforschung von Corona-Langzeitfolgen

Bei allem Leid während der Pandemie hat Corona auch neues Bewusstsein geschaffen: Für Krankheiten und Leiden, die der breiten Bevölkerung bisher nur wenig bekannt waren und selbst in medizinischen Kreisen nur schwer eingeordnet werden konnten. Seit längerem steht der Landtagsabgeordnete Thomas Hering regelmäßig in Kontakt mit Patientenorganisationen, die sich mit Myalgischer Enzephalomyelitis bzw. dem Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS) auseinandersetzen. Deren Anliegen trug Hering unbeirrt an verschiedenen Stellen vor. „Das aktuelle Schlagwort ist Long Covid“, so Thomas Hering, der davon ausgeht, dass die Spätfolgen von Covid 19 neue Sichtweisen und Forschungsbedarfe auch im Blick auf die lebensbedrohliche Erschöpfung bei ME/CFS eröffnen. Denn beide Erkrankungen können durch Virusinfektionen ausgelöst werden.

„Betroffene haben mir berichtet, dass in der Medizin oftmals falsch bewertet und kontraindizierte Therapien verfolgt wurden, ebenso auf juristischer Schiene, was Versorgungsleistungen betraf. Deshalb ging es mir nach Einbindung unserer gesundheits- und wissenschaftspolitischen Fachsprecher um Ansätze zur besseren Erforschung eines seit immerhin 1969 anerkannten Krankheitsbildes und zugleich auch um Hilfe für die stetig anwachsende Gruppe von Long-Covid-Patienten“. Dass Hering hier auf Unterstützung der Fraktionsspitze setzte, hat sich als glücklichen Schachzug erwiesen: „Es gab ein stetiges Auf und Ab mit der Gefahr einer Verschiebung in die Folgejahre, als das Sondervermögen zur Pandemiebewältigung aufgelöst werden musste. Umso mehr freue ich mich, dass sich nach stetigem Nachhaken und Vortragen die sehnlichst erhoffte Förderung im Haushaltsantrag der Koalitionsfraktionen von CDU und GRÜNEN wiederfindet.“

Mit dem vorliegenden Antrag sollen 700.000 Euro als Anschubfinanzierung in 2022 zur Verfügung gestellt werden, um die klinische Versorgung und wissenschaftliche Begleitung von Post-COVID Patientinnen und Patienten in Hessen weiter auszubauen und ein koordiniertes Versorgungsangebot mit möglichst zentraler Anlaufstelle für die Betroffenen zu schaffen. Gleichzeitig erhoffen wir uns von den erlangten Kenntnissen ebenfalls eine verbesserte Behandlung für Betroffene von ME/CFS. Für Hering mehr als nur ein Hoffnungsschimmer, sondern ein Meilenstein auf einem mitunter steinigen Weg. Gemeinsam mit Birgit Gustke aus Osthessen, ehemalige Bundesvorsitzende sowie Sprecherin der Regionalgruppe des Fatigatio e.V. in Fulda/Osthessen und weiteren setzt er überdies auf breitflächige Aufklärung und Sensibilisierung angesichts oft nicht erkannter, aber großer Leiden. +++ pm/ja