Mehrheit für Vermittler-Rolle Deutschlands im Ukraine-Konflikt

Der jüngste militärische Zwischenfall im Asowschen Meer hat den schwelenden Russland-Ukraine-Konflikt wieder ins Bewusstsein der internationalen Gemeinschaft gerückt. Eine deutliche Mehrheit (74 Prozent) weist Russland eine große Verantwortung für die Eskalation der Lage in der Ukraine zu. Das hat eine Infratest-Umfrage des „ARD-Deutschlandtrends“ von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben. Zugleich wünschen sich 59 Prozent der Befragten, dass Deutschland eine führende Vermittlerrolle zwischen beiden Staaten übernimmt. Demgegenüber unterstützen 44 Prozent verschärfte Russland-Sanktionen der EU, 50 Prozent der Bundesbürger dagegen nicht. 40 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu: „Ich kann nachvollziehen, dass sich Russland vom Westen bedroht sieht.“ 54 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Aktuell sehen 23 Prozent der Befragten in Russland einen vertrauenswürdigen Partner Deutschlands. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als im Mai. In d er Ukraine sehen 25 Prozent der Befragten einen vertrauenswürdigen Partner Deutschlands. Nur knapp jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent, -6 Punkte im Vgl. zu Mai) sieht aktuell in den USA einen vertrauenswürdigen Partner Deutschlands, ein neuer Tiefstand im „ARD-Deutschlandtrend“. Frankreich gilt weiterhin als ein verlässliches Partnerland Deutschlands. Ähnlich wie im Mai beurteilen neun von zehn (87 Prozent; -3) Frankreich als Land, dem man vertrauen kann. Das Vertrauen der Deutschen in das Vereinigte Königreich liegt aktuell bei 54 Prozent (-8 Punkte im Vgl. zu Dezember 2017). +++