Mehr Lärmschutz in Eichenzell – CDU verhindert Abstimmung

Rudolf unser Antrag war für die Verbesserung der Verkehrssicherheit

Claus-Dieter Schad

Richtig verärgert zeigt sich FDP-Fraktionschef Claus-Dieter Schad. „Was sich Kollege Rudolf in der Gemeindevertretersitzung am 19. Mai geleistet hat, spottet jeder Beschreibung“. Vorangegangen war ein Antrag der Union zum Thema “Verkehr in Ortsdurchfahrten sicherer machen – Lärm reduzieren“.

Die Liberalen hatten daraufhin als Ergänzungsbeschluss beantragt, den Eichenzeller Gemeindevorstand zu beauftragen, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ebersburg alle politischen und planerischen Möglichkeiten zu ergreifen, um mittelfristig die L3307 vom Industriegebiet Eichenzell, über Welkers, Rönshausen, Lütter, Ried und Schmalnau bis zur Auffahrt zur B279 vom Schwerlastverkehr zu befreien.“ Seit Jahren und Jahrzehnten leiden die Anwohner der L3307 unter extremen Lärmimmissionen. Wer einen substanziellen Rückgang der Lärmbelastung an dieser
Hauptverkehrsstraße in unserer Gemeinde wirklich erreichen will, braucht eine Lärmschutzstrategie, die den Schwerlastverkehr spürbar einschränkt.

Dafür bieten die jetzt anlaufenden Planungen für eine neue Autobahn-Anschlussstelle Gersfeld der A7 eine große Chance. Dies hatte auch Ebersburgs Bürgermeisterin Brigitte Kram erkannt und sich gegenüber der Presse bereits entsprechend positioniert. Bürgermeister Rothmund allerdings formulierte es am 23. April noch sehr zurückhaltend. Auch für Eichenzell wäre die Autobahnanschlussstelle Gersfeld der A7 eine große Chance, selbst wenn es sich nur um eine mittelfristig zu realisierende Perspektive handelt. Gleichwohl sollte unser Gemeindevorstand und unser Bürgermeister, so die FDP in Eichenzell, schon jetzt alle politischen und planerischen Möglichkeiten gemeinsam mit seiner Kollegin aus Ebersburg nutzen, auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

CDU-Fraktionschef Rudolf passte dieser Ergänzungsantrag offenkundig nicht in sein Konzept. Er verhinderte die Abstimmung, indem er seinen eigenen Antrag zurückzog und nannte die Abstimmung über den Ergänzungsantrag der FDP eine Farce! Was für den CDU-Fraktionschef am Thema Lärmschutz L3307 lächerlich erscheint, möge er den Anwohnern dieser Hauptverkehrsstraße bitte persönlich erklären. Als FDP stehen wir jedenfalls an der Seite der vom Lärm stark belasteten Bürger von Welkers, Rönshausen und Lütter und können die Position der Union nur mit Kopfschütteln quittieren. Die FDP-Fraktion wird eine entsprechende Beschlussfassung für die nächste Sitzung der Gemeindevertretung erneut beantragen. Es wird spannend in Erfahrung zu bringen, ob sich die Ortsvorsteher von Welkers; Rönshausen und Lütter, alles Fraktionskollegen von Julian Rudolf, der FDP Initiative für mehr Lärmschutz an der L3307 anschließen werden“, so der Chefliberale in seinem Statement.

CDU-Fraktionschef Rudolf erklärte auf Nachfrage: „Hauptziel unseres Antrages war die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Der Lärmschutz wäre ein sehr positiver Zusatzeffekt. Unser Angebot in der nächsten Sitzung einen gemeinsamen Antrag zur L3307 zu stellen wurde mit der Beantragung der namentlich Abstimmung durch die FDP beantwortet. Damit war deutlich dass es der FDP nicht mehr um einen Zusatz zu unserem Antrag ging, sondern ein eigenes Thema zu platzieren. Ich habe lediglich die Vorgehensweise der namentlichen Abstimmung und deren Begründung kritisiert. Wenn die Planungen zur Autobahnanschlussstelle abgeschlossen sind und vor allem auch gebaut wurde, werden wir natürlich auch die Anordnung eines Lkw-Fahrverbotes unterstützen wenn es rechtlich zulässig ist. Das wurde in der Debatte auch von mir so gesagt.“ +++ pm