Mehr Angriffe auf Schiedsrichter im Amateurfußball

Soziale Konflikte würden auf dem Fußballplatz durchbrechen

In der abgelaufenen Saison 2018/2019 ist es im deutschen Amateurfußball vermehrt zu Gewalt gegenüber Schiedsrichtern gekommen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mit. So kam es zu 2.906 Angriffen auf Schiedsrichter, verglichen mit 2.866 in der vorangegangenen Saison 2017/2018. „Wir müssen erstmals einen leichten Anstieg von Fällen verzeichnen, bei denen Schiedsrichter angegriffen wurden. Und das, obwohl gegenüber der Vorsaison knapp 50.000 Spiele weniger absolviert wurden“, sagte Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident Schiedsrichter.

Soziale Konflikte würden auf dem Fußballplatz durchbrechen. „Gewalt gegen Schiedsrichter, Spieler oder wen auch immer ist absolut inakzeptabel. Und wir dürfen nicht nachlassen, gemeinsam mit Vereinen, Landesverbänden und Kreisen darüber nachzudenken, wie wir unsere Schiedsrichter noch besser schützen können“, so Zimmermann weiter. Der bessere Schutz der rund 58.000 DFB-Schiedsrichter gehöre zu den wichtigen Aufgaben des Verbandes und seiner Landesverbände, sagte der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses Helmut Geyer. In absoluten Zahlen kam es in der abgelaufenen Saison bei 0,48 Prozent der Spiele zu Vorfällen, also bei fast jedem 200. Spiel.

Insgesamt wurden 0,05 Prozent aller erfassten Amateurspiele aufgrund von Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen. Bei 0,31 Prozent der Spiele kam es zu einer Gewalthandlung, bei 0,21 Prozent der Spiele zu einer Diskriminierung. Prozentual entsprechen alle drei Zahlen in etwa den Werten der vorherigen Saison. „Statistisch gesehen stellen Gewalt- und Diskriminierungsfälle gemessen an der Zahl der absolvierten Spiele demnach eine Ausnahme dar, doch die prozentualen Werte relativieren in keiner Weise das Leid der Betroffenen“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. Jeder einzelne Fall sei einer zu viel. +++