Mehr als 6.000 Online-Eintritte in SPD nach Schulz-Nominierung

Auch Grüne verzeichnen Mitgliederrekord

Martin Schulz (SPD)

Berlin. Seit der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten am 24. Januar hat die SPD bis zum 14. Februar 6.135 Online-Anträge auf Beitritt in die Partei erhalten. Das berichtet die F.A.Z. unter Berufung auf die SPD-Parteizentrale. Die Partei habe allerdings im vergangenen Jahr 10.108 Mitglieder verloren, wie das Willy-Brandt-Haus weiter mitteilte.

Die CDU habe 2016 noch mehr Mitglieder verloren: Zum Jahresende hatte sie 12.080 Mitglieder weniger als ein Jahr zuvor, berichtet die Zeitung weiter. Die SPD hatte demnach Ende 2016 noch 432.706 Mitglieder, die CDU 431.920. Im Januar traten laut Bericht 1.524 Personen in die CDU ein. Das sei mehr als die durchschnittlichen Eintritte von rund 1.000 Personen im Monat, wie die CDU-Zentrale der Zeitung mitteilte.

Auch Grüne verzeichnen Mitgliederrekord

Die Grünen haben so viele Mitglieder wie noch nie zuvor: Im vergangenen Jahr konnte die Partei im Saldo 2.178 Mitglieder hinzugewinnen, berichtet die F.A.Z. unter Berufung auf Informationen aus der Parteizentrale. Demnach haben die Grünen damit knapp 61.600 Mitglieder. Ende 2015 hatten die Grünen nur noch 59.418 Mitglieder. Die bisher höchste Mitgliederzahl hatte die Partei im Jahre 2013 mit knapp 61.400. Ein Grund für den Mitgliederzuwachs sei die Urwahl der Spitzenkandidaten im vergangenen Oktober, schreibt die Zeitung. Damals seien binnen eines guten Monats rund 850 Mitglieder in die Partei eingetreten. Die weiterhin hohe Zahl von Eintritten im letzten Quartal 2016 zeugt nach Ansicht von Michael Kellner, dem politischen Bundesgeschäftsführer der Partei, zudem von einem „Trump-Effekt“. Kellner beobachtet eine allgemeine Politisierung in Deutschland, die auch den Grünen zugute komme. „Ich freue mich, mit so vielen Mitgliedern wie noch nie Wahlkampf für die Grünen zu machen“, sagte Kellner. Das Durchschnittsalter der Grünen-Mitglieder liegt laut Bericht bei 49,8 Jahren und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (49,6) nur leicht gestiegen. Der Frauenanteil liegt weiter bei 38 Prozent und damit höher als bei anderen Parteien. Zulegen konnten die Grünen vor allem in Berlin, wo sie mit einem Zuwachs von 546 Personen um gut zehn Prozent wuchsen. In Berlin regieren die Grünen seit vergangenem Jahr im rot-rot-grünen Senat mit. +++