Medienrundgang im ehemaligen Max-Bahr-Gebäude Fulda

Ehemaligen Max-Bahr Markt

Fulda. Das Deutsche Rote Kreuz Fulda ist – im Kontext der Flüchtlingsunterbringungen – mit der osthessischen Außenstelle der Gießener Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung betraut worden. So auch in der Unterbringung in dem ehemaligen Fuldaer Baumarkt „Max Bahr“. In dieses Gebäude, welches mit großem Aufwand umgestaltet wurde, werden nun – 800 Flüchtlinge einziehen. Das Regierungspräsidium Kassel hatte – kurz vor Belegung dessen – zu einem Medienrundgang durch die Einrichtung eingeladen. Wenn alles rund laufe, würden die Flüchtlinge am kommenden Wochenende in das Gebäude umziehen.

Das Zelt-Camp auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Osthessen im Fuldaer Münsterfeld – könne dann, alsbald abgebaut werden. Über Wochen wurden in dem ehemaligen Baumarkt-Gebäude Parzellen eingebaut, die für bis zu acht Personen Platz bieten. Jede Parzelle verfügt – um Mobiltelefone aufzuladen – über einen eigenen Stromanschluss. Weiter wurden Zellen – zum Kochen von Tee – eingerichtet. Auch ist eine Krankenstation vor Ort. Daneben ist eine Essensversorgung nun unter dem Dach möglich. Natürlich wurden auch in puncto Sanitäranlagen Vorkehrungen getroffen. In diesem Sinne wurden im Gebäude Duschcontainer installiert, als WC-Anlagen fungieren Dixi-Toiletten.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) zeigte sich beeindruckt über das, was in den letzten Tagen und Wochen, geleistet wurde. Wenn man es zuvor gesehen habe – und jetzt sieht, sei es ein Riesenunterschied. Wingenfeld dankte allen Helfern, die das alles möglich gemacht haben. Mit Inbetriebnahme, ist nun das möglich, was man sich als Stadt gewünscht habe. Man könne nun die Zeltstadt im Münsterfeld, die als Erstaufnahmelager diente, abbauen. „Es gab ja bereits einige Stimmen, die das bezweifelt haben“, so der Fuldaer Oberbürgermeister gegenüber fuldainfo. Mit Blick auf die Tatsache, dass immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sagte Wingenfeld: „Die Bundespolitik sei nun gefragt – Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Vorort wurde alles getan, was möglich ist, um so viele Menschen, in so kurzer Zeit, winterfest unterzubringen.“

Im Bereich der Daimler-Benz-Straße rechnet der Oberbürgermeister, dass man auch hier Menschen – in den kommenden Tagen und Wochen – unterbringen werde. Dr. Heiko Wingenfeld sieht nicht bei der räumlichen Unterbringung das größte Problem, vielmehr sei es problematisch, dass man „die Integrationsleistung nicht erbringen könne.“ Wir benötigen Sprachkurse – die berufliche und die schulische Integration – doch leider gibt es nicht genügend Fachkräfte, um diese und andere Aufgaben zu erfüllen“, so Wingenfeld weiter. „Hier sind wir jetzt schon – sehr nahe an der Grenze.“ Wo diese in Zahlen liegen, konnte Fuldas Oberbürgermeister aber nicht beziffern. Klar sei für Fuldas Rathauschef aber auch, dass: „Wenn wir Integration ernst nehmen – und das wollen wir – muss sich die Zahl der Flüchtlinge reduzieren.“ Die Gedanken Transitzonen einzurichten, sei nach Wingenfeld durchaus überprüfenswert. Weiter müsse die Internationale Staatengemeinschaft etwas tun, um die Ursachen zu bekämpfen. „Wir können nicht die Augen davor verschließen, was in Syrien passiert; Denn wir sind auf keiner Insel der Glückseligen – wir müssen nun weltpolitisch Akzente setzen – nur bis das greift, wird es lange dauern“, so Wingenfeld gegenüber fuldainfo abschließend. +++ fuldainfo

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