Mazedonischer Außenminister will Spannungen mit Russland abbauen

Der mazedonische Außenminister Nikola Dimitrov hat die Nato aufgefordert, ihre Beziehungen mit Russland zu verbessern. „Langfristig müssen wir die Spannungen zwischen Russland und dem Westen überwinden und wieder enger mit Russland zusammenarbeiten“, sagte Dimitrov der „Welt“. „Voraussetzung ist natürlich, dass die territoriale Integrität respektiert wird und es Frieden in der Ukraine gibt. Wir Europäer brauchen langfristig eine bessere Beziehung zu Russland.“ Bei der Nato-Mitgliedschaft, die das Land anstrebt, gehe es geht nicht um entweder oder, sagte Dimitrov. „Nato-Mitgliedschaft heißt nicht, ewig gegen Russland zu sein“, so der Außenminister.

Nato und EU wollen die ersten Schritte zu einer möglichen Aufnahme Mazedoniens in ihre Organisationen starten, sobald das Land seinen Namensstreit mit Griechenland beigelegt hat. Mazedonien ist dabei, seine Verfassung dahingehend zu ändern, dass es Nordmazedonien heißen kann. Doch ist es nicht sicher, ob für die noch ausstehenden Abstimmungen die erforderlichen Mehrheiten zusammenkommen. Die EU hat dem Land den Beginn von Beitrittsgesprächen bereits im kommenden Jahr in Aussicht gestellt. Dimitrov verwies auf die Wichtigkeit des EU-Beitritts für die Stabilität in der Region. „Wir wollen alle Frieden und Stabilität auf dem Balkan, dazu brauchen wir die Beitrittsgespräche mit der EU.“

Sich nicht in der Region zu engagieren, werde immer teurer sein als dies zu tun. „Wir sind eine Insel mitten in der EU. Die Migrationskrise hat gezeigt, wie wichtig die Region für Europas Sicherheit ist.“ Sein Land sei entschlossen, eine starke liberale Demokratie zu werden, sagte Dimitrov. „Wir wollen jetzt unsere faire Chance von der EU.“ Dem Wunsch der EU, in Mazedonien ein Asylzentrum zu eröffnen, erteilte Dimitrov erneut eine Absage. „Sobald wir Mitglied des Clubs sind und in den Genuss der Rechte der EU-Mitgliedschaft kommen, teilen wir auch gern die Last. Dann werden wir voll und ganz in der Lage se  in, die gemeinsame EU-Politik in diesem Bereich umzusetzen“, so Dimitrov. +++