Marx: Man muss auch auf die Qualifikation unserer Arbeit schauen

Kardinal Marx

Fulda. Abschließend zur Pressekonferenz der Herbst-Vollversammlung, anlässlich der Deutschen Bischofskonferenz, ging Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, noch einmal auf die wichtigsten Themen ein und forderte hinsichtlich der undifferenzierten Medialisierung mehr fachliche Kompetenz. Der Schwerpunkt der fünftägigen Tagung lag auf dem Studientag „Gemeinsam Kirche sein“. Der Studientag ist auf die Vorbereitung auf das 50-jährige Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 2015 zu datieren. Ziel war es, im Blick auf aktuelle pastorale Umbrüche eine ekklesiologische Vergewisserung vorzunehmen und einige Thesen für das Zueinander von Priestern und Laien in den neuen pastoralen Strukturen zu formulieren. Marx betonte, dass es hierbei auf eine gute Interaktion ankomme und dies könne man nur erreichen, wenn man sich Zeit nehme. In diesem Sinn wurde der Blick auf das Zusammenspiel zwischen Priestern und Laien gelegt.

Im Hinblick auf aktuelle Fragen zur Kirchenstatistik 2013 forderte Kardinal Marx eine differenzierte Sichtweise und betonte, dass die Katholische Kirche nicht immer Zentrum des Geschehens sei, sondern vielmehr von einer Pluralisierung und Individualisierung gesprochen werden könne. Es wäre zu einfach, den gesellschaftlichen Wandel nur als ein Problem der Kirche zu sehen: „Die Menschen sind - Gott sei Dank - frei, sich für oder gegen die Zugehörigkeit zur Kirche oder eine andere Institution zu entscheiden und sie tun das auch. Es ist aber nicht so, dass alle Ausgetretenen jeglichen Kontakt zur Kirche verlieren. In diesem Sinn kommt es auf die Gemeinschaft des Glaubens an, diese ist für die Christen eine wichtige Hilfe und Bereicherung. Es ist nicht von Bedeutung, dass nur auf die Zahl der Kirchenaustritte geschaut wird, sondern auf die Qualifikation unserer Arbeit", sagte Marx mit Blick auf die Berichterstattung mancher Journalisten und meinte damit die der Öffentlich-Rechtlichen. Der Kirchensteuer könne man entkommen, den Gebühren für die öffentlich-rechtlichen Sender nicht. Dies sei eine Zwangsabgabe, der man nicht entkommen könne, so Marx.

Erwähnenswert sei auch das wichtige und zentrale Thema Ehe und Familie. Marx verwies hierbei auf die Bischofssynode im Vatikan, die vom 5. bis 19. Oktober 2014 bereits zum dritten Mal stattfinden werde. „Mir ist wichtig, dass die Bischofssynode nicht eng auf das eine Thema der wiederverheirateten Geschiedenen geführt wird. Die volle Teilhabe jener großen Zahl von Menschen, deren Ehe zerbrochen ist und die zivil erneut geheiratet haben, am Leben der Kirche, ist eines der brisantesten Themen, die uns in den zurückliegenden Jahren beschäftigt haben“, so Marx. Wie die Bischofssynode verlaufen werde, vermochte Marx auf der Pressekonferenz aber nicht zu prognostizieren. Abschließend ging der Kardinal auf die Situation der Christen im Irak ein, lobte die vielen humanitären Hilfsorganisationen und erinnerte an die 51 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind. +++ fuldainfo | jessica auth


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