Martin Schulz will in Europapolitik wieder mitmischen

Martin Schulz (SPD)

Paris. Der frühere SPD-Vorsitzende und langjährige Europaparlamentarier Martin Schulz hat angekündigt, sich wieder stärker in der Europapolitik zu engagieren. "Es wird Zeit, dass die Pro-Europäer aufstehen und eine europäische Gegenbewegung anzetteln", sagte Schulz der Wochenzeitung "Die Zeit" am Rande einer Parisreise, wo ihn am Dienstag der französische Präsident Emmanuel Macron empfing. Allerdings schließt Schulz es aus, sich bei der kommenden Europawahl noch einmal um ein Mandat zu bewerben. Er sagt: "Ich kandidiere nicht für das Europäische Parlament." Verschiedene Sozialdemokraten hatten ihn als möglichen Spitzenkandidaten für die Europawahl genannt, die im Frühjahr 2019 stattfinden wird. Allerdings signalisiert Schulz Interesse am Amt eines EU-Kommissars. "Debatten um deutsche Kommissare wurden bisher sehr parteipolitisch geführt", so Schulz zur "Zeit". "In der großen Koalition sollte man aber weniger die Parteipolitik im Auge haben als die Fähigkeit der handelnden Personen, Europa voranzubringen." Man werde deshalb "zu einem gegebenen Zeitpunkt darüber sprechen, wer die deutschen Interessen in Brüssel am effektivsten vertreten kann und zugleich ein Verständnis dafür hat, dass ein EU-Kommissar Teil eines europäischen Organs ist". Nach dem Europaparlament wird auch die EU-Kommission neu gewählt. Jedes Mitgliedsland hat Anspruch auf einen Kommissar. In den letzten beiden Legislaturperioden war der CDU-Politiker Günther Oettinger der deutsche EU-Kommissar. +++


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3 Kommentare

  1. Martin Schulz ist spätestens seit der Bundestagswahl 2017 mindestens so unglaubwürdig wie Walter Ulbricht ("Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.")

    Der sollte in der aktiven Politik eigentlich gar nicht mehr mitmischen.

  2. Gegenüber Herrn Öttinger wäre Martin Schulz für die EU und für Deutschland eine echte Bereicherung!

  3. Wenn Herr Schulz sagt, er kandidiere nicht für einen Parlamentssitz in Brüssel, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass er das dennoch tun wird. Natürlich wäre das Amt eines EU-Kommissars interessanter, vor allem wegen der Vergütung, die weit höher liegt, als die eines deutschen Bundeskanzlers. Ob Frau Merkel es aber zulassen wird, Herrn Schulz als Kommissar durchgehen zu lassen, ist doch recht fraglich. Allerdings ist das was wir derzeit mit Herrn Oettinger erleben, auch nichts Berauschendes.

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