Martin Schulz: Merkel zu zurückhaltend gegenüber Trump

Deutsches Bildungssystem "nicht ausreichend"

Martin Schulz (SPD)

Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, sie verhalte sich zu zurückhaltend gegenüber US-Präsident Donald Trump. „Meine Erfahrung ist: Solche Typen brauchen klare Ansagen“, sagte Schulz der „Frankfurter Rundschau“. Trump begehe „systematisch Tabubrüche, rempelt Repräsentanten demokratischer Staaten einfach weg“, sagte Schulz. „Er umgibt sich mit Beratern, die schieren Hass gesät haben“, fügte er hinzu. Schulz bezeichnete Merkels Satz zu Trump – „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei“ – als „schüchtern“. Der SPD-Chef erklärte: „Ich bin überzeugt, dass man bei Trump mehr erreicht, wenn man ihm unumwunden sagt: ‚Pass auf, so läuft das nicht.‘“

Schulz benotet deutsches Bildungssystem mit „nicht ausreichend“

Weiter bewertet Schulz das deutschen Bildungssystem mit der Note „nicht ausreichend“. Er fordert, die Bundesländer müssten sich in der Bildungspolitik besser abstimmen. „Der Umzug von einem Bundesland in ein anderes darf für Kinder und Eltern keine bildungspolitische Irrfahrt sein“, sagte Schulz der Zeitung. Deshalb wolle er in einer Nationalen Bildungsallianz alle Akteure an einen Tisch bringen, sagte Schulz. „Und: Wir müssen die Schulen endlich digitalisieren. Bei dem Thema hat sich die CDU-Bundesbildungsministerin gerade bis auf die Knochen blamiert“, fügt er hinzu. +++