Martin Heun im Gespräch

„Wir haben aus der Krise viele, gute Erkenntnisse mitgenommen“

Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda GmbH, Martin Heun

Wie für viele andere Unternehmungen auch forderte Corona bei dem hiesigen, kommunalen Energieversorgungsunternehmen RhönEnergie Fulda-Gruppe ein Umdenken seitens der Geschäftsführung. So musste beispielsweise vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie bei der Bäder Betriebs GmbH (BBG), eines der 11 Tochterunternehmen des Konzerns, erstmals neue Wege beschritten werden. Noch Anfang Juni war ungewiss, ob das beliebte Freibad „Rosenau“ in Fulda für dessen Betriebsführung die Bäder-Betriebs-Gesellschaft neben dem Sportbad „Ziehers“ und das Stadtbad „Esperanto“ verantwortlich ist, überhaupt öffnen werde. Nachdem die Hessische Landesregierung jedoch grünes Licht für die Öffnung von Schwimmbädern gegeben hatte, entschloss sich auch die Bäder Betriebs GmbH mutig für die Öffnung des Bades. Ein umfangreiches Hygienekonzept diente dem Infektionsschutz von Badegästen und Personal. Vor diesem Hintergrund haben wir mit dem Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda GmbH, Martin Heun, gesprochen.

„Wir sind sicherlich genauso wie viele andere Unternehmen von der Pandemie überrascht worden“, so Heun. Seit wenigen Wochen ist die BBG im Herbstmodus. Wegen Corona konnten wir die Schwimmbäder nicht so öffnen, wie wir uns das vorstellten. Oberste Priorität war es, die Badegäste und das Personal zu schützen. „Wie in so vielen Bereichen agierten wir als Versorger mit einem besonderen Hygiene- bzw. Sicherheitskonzept um die Versorgung sicherzustellen. Wir haben dann gemeinsam mit der Stadt beschlossen, dass wir in diesem Sommer öffnen werden. Das war eine große Herausforderung“, erinnert sich der Sprecher der Geschäftsführung.

„Zum einen, dass wir eben nicht einfach sagen konnten: das Freibad ist für alle wieder geöffnet. Eine Herausforderung bestand für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise darin, sich mit den geänderten Arbeitszeiten zurechtzufinden. Eine weitere war es, für die Kundinnen und Kunden eben nicht mehr in gewohnter Form eines ihrer Lieblingsbäder nutzen zu können.“ Heute, einige Wochen nach Ende der Freibadsaison im Freibad Rosenau kann Martin Heun mitteilen: „Die Kundinnen und Kunden haben sich alle sehr besonnen verhalten.“ Dementsprechend erreichte die Geschäftsführung der BBG viel Lob für die erfolgreiche Umsetzung des selbst auferlegten Hygiene- und Sicherheitskonzeptes zum Schutz der Badegäste und des Personals.

Ein wichtiger und sich heute als richtig erwiesener Punkt, war es beispielsweise, dass man Badegästen im Corona-Sommer nicht zeitgleich Zutritt ins Bad gewährleistete. Die Anzahl von Badegästen auf dem Gelände und im Schwimmbecken war demnach begrenzt. Diese Vorgehensweise sorgte auch wenn es notwendig war, das Infektionsgeschehen einzudämmen nicht bei allen für Freude. „Wir haben bei den Schwimmvereinen nur gedämpfte Freude erzeugen können. Sie hätten sicherlich mehr trainiert. Andere Badegäste wie Familien haben mich kontaktiert und mit mitgeteilt, dass es eine gute Lösung gewesen ist, die gefunden werden konnte.“

Dadurch, dass die Badegäste dem Vorgeschriebenen Folge leisteten, konnte später sogar das Planschbecken geöffnet werden, die große Wellenrutsche oder der Sprungturm konnten jedoch nicht geöffnet werden, zu groß war die Infektionsgefahr beim Anstellen, wodurch das Rosenbad im Corona-Sommer womöglich an Attraktion ärmer geworden ist, mutmaßt Heun. Über 30.000 Besucherinnen und Besucher zählte das Freibad Rosenau am Ende der Freibadsaison 2020. „Das ist kein Vergleich mit anderen Jahren, in denen wir weit über 60.000 Besucherinnen und Besucher allein schon in den beiden heißen Monaten haben“, stellt Heun heraus.

Auch wenn diese Bade-Saison die BBG und auch die Badegäste mehr Geld kostete, „so konnten wir als Stadtregion dadurch, dass sich die Badegäste so verantwortungsbewusst verhalten haben einen echten Mehrwert bieten“, zieht der Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda GmbH, Martin Heun, ein Resümee, was zufrieden stellen dürfte, denn viele andere Schwimmbäder blieben diese Saison geschlossen. Seit Kurzem herrscht im Sportbad Ziehers und im Stadtbad Esperanto Normalbetrieb. Wie schon im Freibad Rosenau müssen sich die Badegäste vor ihrem Besuch online registrieren – etwas, das, wie Martin Heun sagt, „gut angenommen“ werde. Dies hat den Vorteil, dass wenn es zu einem Verdachts- oder Ansteckungsfall käme, die Bäder Betriebs GmbH im Stande ist, eben sehr schnell Daten liefern zu können.

„Wir haben viele, gute Erkenntnisse mitgenommen, die wir jetzt auch für den Winter umgesetzt haben. Am Ende des Tages kosten diese Ausfälle an Kunden und die Mehrkosten für Desinfektion und Personal viel Geld. Wir rechnen damit, dass wir dieses Jahr mit 300.000 Euro Mehrkosten alleine nur für die Bäder zu rechnen haben“, stellt der Sprecher der Geschäftsführung heraus. Ähnlich verhalte es sich im Bereich ÖPNV, der den Konzern ebenso getroffen hat. Mehr zum Thema im kompletten Video. +++ ja

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