Malteser Schülerbesuchsdienst in Seniorenheim offiziell etabliert

Hilders. Am heutigen Montag erfolgte in der Cafeteria des DRK-Seniorenzentrums St. Kilian, in der Gemeinde Hilders, im Landkreis Fulda, die offizielle Projektetablierung zwischen dem Malteser Schülerbesuchsdienst der Mittelpunktschule „Hohe Rhön“, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst, einem Kooperationsprojekt, welches durch Annika Jost, Religionslehrerin an der Mittelpunktschule Hilders, im Kontext ihrer Unterrichtsdidaktik des Themas „Nächstenliebe“ ins Leben gerufen wurde.

16 Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Hilderser Mittelpunktschule „Hohe Rhön“ nehmen seit einem halben Jahr an einem unkonventionellen Religionsunterricht teil. Zusammen mit ihrer Lehrerin Annika Jost, praktizieren die Schülerinnen und Schüler ihr Unterrichtsthema „Nächstenliebe“ aktiv mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des DRK-Seniorenzentrums St. Kilian in Hilders. Der Botschaft Gottes folgen, sie zu leben sowie nach ihr handeln, waren das Credo des unter dem Motto „Kontakte knüpfen- über Generationen hinweg“ stehenden Projektes, diesem die Mittelpunktschüler seit einigen Monaten gerecht werden. Auf diesen ehrenamtlichen Dienst wurden die Jugendlichen von dem Malteser Hilfsdienst, in acht Unterrichtseinheiten, ausgebildet und auch während des Projektes begleitet. Durch das Projekt bekommen die jungen Menschen nicht nur einen Einblick in die Altenpflege, sondern daneben auch die Möglichkeit, mit den Senioren aktiv in Kontakt zu treten, eine für beide Generationen wertvolle Erfahrung weiß auch DRK-Präsident des Kreisverbandes Fulda Prof. Dr. med. Martin H. Hessmann, der heutige Veranstaltung eröffnete: „Ich finde den Malteser Schülerbesuchsdienst ein sehr lohnendes Projekt. Ich freue mich, dass wir es heute offiziell etablieren können. Wir wünschen dem gesamten Projekt, insbesondere aber denjenigen, die es mit Leben füllen: Den Schülerinnen und Schülern, den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes, viel Erfolg und weiterhin alles Gute.“

Für Bürgermeister Hubert Blum (SPD) wurde die seit jeher bestehende Herzensangelegenheit heute Wirklichkeit: „Ich freue mich und bin sehr froh, dass wir heute dieses Projekt eröffnen können; Es war von Anfang an eine Herzensangelegenheit und auch zu Zeiten der Antragstellung vom hessischen Sozialministerium als diese formuliert, ein generationenübergreifendes Haus zu schaffen, dem wir heute Folge leisten können, ein Mosaikstein ist mit dem Schülerbesuchsdienst nun geschaffen, der zu dieser Angelegenheit beitragen wird“, so Bürgermeister Blum. Für Doris Reinhardt, Leiterin des Malteser Besuchs- und Begleitungsdienstes, ist der Besuchs- und Begleitungsdienst, ein Stück Lebensbegleitung. Diese konnte sich heute, noch sehr genau an die erste Besuchsdienstgruppe, die vor acht Jahren in Fulda gegründet wurde und binnen kürzester Zeit hohe Resonanz erfuhr, erinnern: „Der Besuchsdienst erlangte nach nur wenigen Monaten große Beliebtheit“, so die Direktorin. Für Religionslehrerin Annika Jost war wichtig, dass ihre Schüler auch einen persönlichen Bezug zur theoretischen Materie gewinnen sollten: „Mir war es persönlich wichtig, dass nicht nur über christliche Werte, Einstellungen oder einfach nur mal über Nächstenliebe gesprochen, sondern auch aktiv nach ihr gehandelt wird“, so die Pädagogin. Ihre Idee, aktuelles Unterrichtsgeschehen mit praktischem, christlichem Handeln zu verknüpfen, von Schulleiter Manfred Güth, vollends unterschrieben wurde: „Als Schulleitung kann man sich nichts besseres wünschen, als junge Kolleginnen und Kollegen, die mit tollen Ideen auf einen zukommen und Initiative ergreifen“, so die Schuldirektion.

Die Schülerinnen und Schüler fungieren gegenüber den Seniorinnen und Senioren nicht nur als Gesellschafter und Gesprächspartner, sondern beschäftigen die Heimbewohner daneben auch mit Gesellschaftsspielen, wie Mensch ärgere Dich nicht, Memory oder diverse Kartenspiele sowie Puzzles oder lesen ihnen vor. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, wusste heute Dr. Constantin von Brandenstein Zeppelin, Diözesanleiter und Präsident des Malteser Hilfsdienstes Deutschland: „Verehrte Ehrengäste sind sie heute, wie sie hier anwesend sind, für mich alle, weil sie alle bei diesem schönen Projekt mitmachen. Fulda und mit ihr die Region, sind ein tolles Beispiel für die humanitären Hilfsorganisationen des Malteser Hilfsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes. Ich glaube nicht, dass in anderen Regionen ein solches Engagement vorherrscht“, so Dr. Constantin von Brandenstein Zeppelin. Insgesamt engagieren sich in der Diözese Fulda 141 ehrenamtliche Helfer für 611 Menschen. Mit dem Schülerbesuchsdienst werden erstmals auch junge Menschen an das Ehrenamt herangeführt. +++ fuldainfo | jessica auth