Mahnwache ehrte die Toten von Halle

Bischof Gerber versichert jüdische Gemeinden christlicher Solidaritä

Es war erkennbar eine geplante Aktion, die am höchsten jüdischen Feiertag sich gegen jüdische Bürger unseres Landes und im nächsten Schritt gegen alle mit „Fremden“ verbundenen Menschen richtete. Solche Morde sind geplant und bewusst vorbereitet. Der Verein „Fulda stellt sich quer“ hatte zu der Mahnwache vor der jüdischen Gemeinde in der Von-Schildeck-Straße aufgerufen. Am gestrigen kamen etwa 50 Menschen um sich Solidarisch zuzeigen. „Wir wollen unser tiefes Mitgefühl gegenüber allen Opfern der Anschläge und ihren Familienangehörigen zeigen. Wir wollen unseren jüdischen Mitbürgern unsere Solidarität ausdrücken“, hieß es in dem Aufruf von „Fulda stellt sich quer e.V.“. Für das Bündnis sei es eine zentrale Konsequenz: Keine Toleranz für Nazis! Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Rassismus und Antisemitismus töten, so Vorsitzender Andreas Goerke.

Bischof Gerber versichert jüdische Gemeinden christlicher Solidarität

Der katholische Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber, hat die jüdischen Gemeinden in Fulda, Hanau, Kassel und Marburg angeschrieben und ihre Mitglieder der Solidarität der Christen seiner Diözese versichert. „Voll Trauer und Entsetzen haben die Christen im Bistum Fulda die Nachricht von der Bluttat in Halle vernommen. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien. Wir werden sie in diesen Tagen besonders in unsere Gebete einschließen“, schreibt der Oberhirte in den Briefen an die Gemeinden. „Die Tat in Halle wirft viele Fragen auf, wie es um den Schutz des jüdischen Lebens in unserem Land bestellt ist“, gibt der Bischof zu bedenken. Es schmerze ihn sehr, dass diese Tat ausgerechnet am Jom Kippur verübt wurde, jenem Tag, der in besonderer Weise der Erneuerung und der Versöhnung gewidmet sei und „auf Gottes Verheißung für das Volk seines Bundes“ verweise. Bischof Gerber spricht den jüdischen Schwestern und Brüdern den Wunsch aus dem Buch Maleachi zu: „Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung“ (Maleachi 3,20). +++