Frankfurt/Main. Die Lokführer bei der Deutschen Bahn wollen wieder streiken: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigte am Mittwoch neue Arbeitskämpfe an. Wann der Streik beginnen soll, ist noch unklar. Auch zur Dauer machte die Gewerkschaft zunächst keine Angaben. Zuvor waren die Tarifverhandlungen mit der Bahn gescheitert. In der vergangenen Woche hatte GDL-Chef Claus Weselsky gedroht, der nächste Streik werde "um die hundert Stunden lang sein". Die GDL hatte in dem Tarifstreit neben einem Lohnplus von fünf Prozent und einer Kürzung der Wochenarbeitszeit gefordert, künftig auch für weitere Berufsgruppen Tarifabschlüsse verhandeln zu dürfen. In den vergangenen Monaten war es deshalb mehrfach zu Streiks gekommen.
Chef des Beamtenbundes kritisiert Streikankündigung
Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des Beamtenbundes (dbb), hat die Streikankündigung der Lokführergewerkschaft GDL kritisiert: "Bahn und GDL haben mehrfach erklärt, dass eine Lösung nur im Gespräch gefunden werden kann, zwei aktuelle Positionspapiere liegen auf dem Tisch und müssen in Übereinstimmung gebracht werden. Deshalb ist jetzt nicht die Zeit für Eskalation, sondern für intensive Verhandlungen", sagte Dauderstädt dem "Tagesspiegel". Die GDL gehört zum Beamtenbund und ist bei Arbeitskämpfen auch auf Finanzhilfen dieses Dachverbandes abhängig. Das dürfte künftig schwieriger werden für die GDL. "Sollte ein GDL-Antrag auf Streikgeldunterstützung bei uns eingehen, werden die zuständigen Gremien des dbb das zu berücksichtigen haben. Wir fordern die Tarifparteien nachdrücklich auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren", sagte Dauderstädt der Zeitung. +++ fuldainfo

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