Lokführer-Streik: Bahn lässt schon ab dem Morgen Züge ausfallen

Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für den Zeitraum ab Mittwochnachmittag zu Streiks aufgerufen, doch die Bahn lässt schon ab dem frühen Morgen Züge ausfallen. Den ganzen Tag über würden Züge des Fernverkehrs nur nach einem „ausgedünnten Fahrplan“ verkehren, teilte die Bahn mit. Im Klartext: Viele Fernzüge fahren gar nicht, um ab Donnerstag schneller wieder in den normalen Takt eingegliedert zu werden. Fahrgäste, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht wie geplant durchführen können, können ihre Fahrkarte und Reservierung von der Bahn kostenlos erstatten lassen, oder höherwertige Züge nutzen. Bei zuggebundenen Angeboten wird die Zugbindung aufgehoben. Ausgenommen hiervon seien regionale Angebote mit erheblich ermäßigtem Fahrpreis (Schönes Wochenende-, Quer-durchs-Land- oder Länder-Tickets) sowie reservierungspflichtige Züge, so die Bahn.

Bahn fordert von GDL Verhandlungen statt Streiks

Die Deutsche Bahn hat nach der erneuten Streikankündigung der „Gewerkschaft Deutscher Lokführer“ (GDL) Verhandlungen gefordert. „Die GDL sollte verhandeln statt streiken!“, hieß es vonseiten des Konzerns. Erst kurz zuvor hatte die GDL ihre Mitglieder zu einem bundesweiten Streik von Mittwoch 14 Uhr bis Donnerstag vier Uhr aufgefordert. „Wenn die GDL es ernst meint mit ihrer Kompromissbereitschaft, dann sollte sie mit uns reden“, hieß es weiter. Der Konzern habe zahlreiche Angebote und Vorschläge unterbreitet, daher sei es „ein starkes Stück zu behaupten, die DB wolle nicht über Inhalte sprechen“. Der Streik bringe in dem festgefahrenen Tarifstreit niemanden weiter.

Bahn „rücksichtsloses Treiben“

Die Bahn hat die angekündigten neuen Streiks der Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL scharf verurteilt. „Das ist ein rücksichtsloses Treiben auf dem Rücken unserer Kunden und des gesamten Unternehmens“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. „Erst reden, dann streiken, ist unter Tarifpartnern ein bewährtes Prinzip“, betonte die Sprecherin, „die GDL-Spitze stellt das mit ihren Aktionen auf den Kopf.“  +++ fuldainfo