Lohn-Plus für 5.900 Gastro-Beschäftigte gefordert

NGG: Nur steigende Einkommen helfen gegen Kaufkraftarmut

Fulda. Mehr Geld an Theke und Tresen: Die knapp 5.900 Gastro-Beschäftigten im Landkreis Fulda sollen mehr Geld bekommen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor der zweiten Tarifverhandlung für die Branche am kommenden Donnerstag. Die Gewerkschaft verlangt ein Lohn-Plus von monatlich 140 Euro in allen Lohngruppen.

„Das hessische Gastgewerbe verzeichnet seit Jahren steigende Gästezahlen und wachsende Umsätze“, sagt NGG-Regionalchef Andreas Kampmann. Es sei höchste Zeit, dass die Beschäftigten hiervon einen fairen Anteil abbekämen. Die harte Arbeit im Service – oft nachts oder am Wochenende – mache es immer schwieriger, noch Fachkräfte zu finden. Höhere Löhne seien ein entscheidender Beitrag, um wieder mehr Schulabgänger für die Arbeit im Restaurant oder Hotel zu gewinnen.

„Die Löhne müssen kräftiger als bisher steigen, damit die Menschen effektiv mehr in der Tasche haben“, betont Kampmann. Der Gewerkschafter bezieht sich hierbei auf eine aktuelle Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Danach sind im Kreis Fulda 10,4 Prozent der Menschen von „Kaufkraftarmut“ bedroht. Von ihrem Einkommen bleibt ihnen nur noch wenig für den privaten Konsum übrig. Nach Einschätzung von Kampmann gehörten zu dieser Gruppe besonders viele Gastro-Beschäftigte. „Und es dürften noch viel mehr werden – wenn sich die Arbeitgeber im hessischen Gastgewerbe nicht bewegen und dann auch nach Tarif bezahlen.“ +++