Löhne am Bau bleiben hinter Branchengewinnen zurück

Niedrige Löhne würden zu niedrigen Renten führen

Arbeit, Bau

Berlin. Die Löhne auf dem Bau sind in den vergangenen Jahren deutlich hinter der Gewinnentwicklung der Branche zurückgeblieben. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Jutta Krellmann hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ in seinen Mittwochausgaben berichtet. 2017 betrug der mittlere Monatslohn auf dem Bau demnach 2.735 Euro – 15,4 Prozent mehr als im Jahr 2008. Allein zwischen 2008 und 2015 stiegen die Gewinne im Baugewerbe aber um 38,6 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro. Laut Bundesarbeitsministerium waren zuletzt rund zwei Millionen Menschen im Baugewerbe beschäftigt – 13 Prozent mehr als im Jahr 2008. Die tarifliche Arbeitszeit lag bei 33,9 Stunden und damit 4,3 Stunden höher als in der Gesamtwirtschaft. Linken-Arbeitsexpertin Krell beklagt eine zunehmende Schieflage bei der Bezahlung der Beschäftigten auf dem Bau. „Die Löhne bleiben deutlich hinter den Gewinnen zurück. Bei der hervorragenden wirtschaftlichen Lage muss nachgebessert werden“, sagte sie dem RND. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Vergleich zur Gesamtwirtschaft die Beschäftigten für weniger Geld auch noch länger arbeiten.“ Niedrige Löhne würden zu niedrigen Renten führen. Davon könne dann in absehbarer Zeit jeder Fünfte betroffen sein.